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Seit der Gründung im Jahr 1979, versendet humedica jährlich hunderte Tonnen Hilfsgüter in Notstandsgebiete. Schiffsladungen, die Medikamente beinhalten und Hoffnung verbreiten. Lastwagen, die medizinisches Equipment bringen und die Zuversicht auf eine bessere Zukunft. Hilfsflüge mit Paletten an Nahrungsmitteln, die Kraft und Energie für das meist harte Leben bedeuten.

humedica-Hilfslieferungen erleichtern das Leben hunderttausender Kinder und Erwachsener. Nicht wenigen von ihnen wird es gar erhalten. Zwei Hilfslieferungen möchten wir Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, am Ende aber das gleiche Ziel haben: Gelebte Nächstenliebe und Hilfestellung, wo sie benötigt wird.

Schiffscontainer für Äthiopien

Verantwortung kann jeder tragen“ - ein Spruch, der einer Werbung entsprungen sein könnte, aber weit mehr bewirkte als jeder Werbespot zu bewerkstelligen in der Lage wäre.

Thilo Frommlet, Inhaber des Memminger Unternehmens Gefro Reformversand KG, brachten diese Worte dazu, die wohl am breitesten angelegte Hilfsaktion der Firmengeschichte durchzuführen - zu Gunsten hungernder Menschen am Horn von Afrika.

Milchpulver und speziell entwickelte, hochkalorische Suppe im Wert mehrerer hunderttausend Euro spendete das Unternehmen an humedica. Die letzten Rationen der Lieferung wurden am 26. Januar mit einem Versorgungsschiff der Bundesmarine auf den Weg an das Horn von Afrika gebracht.

Die Zusammenarbeit mit der Bundesmarine kam durch den Allgemein- und Rettungsmediziner Georg Müller (zugleich Vorstandsmitglied und medizinischer Direktor von humedica sowie Oberstabsarzt d.R.) zustande, der im Herbst 2010 Kontakt mit seinem einstigen Kameraden und heutigen Admiralarzt, Dr. med. Rainer Pinnow, aufnahm und die Möglichkeit erhielt, bei „Arbeitstagung der Sanitätsoffiziere“ in Kiel-Holtenau einen Vortrag über die Arbeit von humedica zu halten.

Im September 2011 besuchte schließlich der ebenfalls seit mehreren Jahren für humedica tätige Katastrophenmediziner und Flottenarzt a. D., Prof. Dr. Dr. Bernd Domres, gemeinsam mit Georg Müller auf Anfrage von Admiralarzt Dr. Pinnow eine Tagung des Sanitätsdienstes der Bundesmarine in der Marineschule Mürwik in Flensburg.

Aufgrund dieser Gespräche ermöglichte es die Bundesmarine schließlich, die beiden Seecontainer kostenfrei von Wilhelmshaven aus nach Dschibuti zu verschiffen.

Neben der Nahrung beinhaltet die Hilfsfracht ein geländetaugliches Allradfahrzeug. Für die täglichen, mehrstündigen Fahrten der medizinischen Teams, die sie in die Flüchtlingslager zurücklegen müssen, ist das Fahrzeug eine große Erleichterung und wird von den dort tätigen humedica-Mitarbeitern bereits freudig erwartet.

Schuhe, Kleidung und ein Kleinbus

Auf einem anderen Weg und in einem anderen Land ist Hilfe bereits angekommen. Im vergangenen Jahr nahmen aufgrund schrecklicher Ereignisse in mehreren afrikanischen Ländern Flüchtlingsströme in Richtung Europa drastisch zu.

Bilder überfüllter Boote, die Flüchtlinge nach Lampedusa brachten und die schrecklichen Torturen der Geflohenen erahnen ließen, bewegten auch humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß und immer wieder überlegte er, wie konkrete Hilfe aussehen könne. Bis zu den Sommermonaten hatte Wolfgang Groß aus diesem Grund Kontakt zu verschiedenen Personen aufgenommen, die für das Gelingen der Hilfsaktion von größter Bedeutung waren.

Friedhelm Loh, Inhaber der deutschen Unternehmensgruppe Friedhelm Loh Group (F.L.G.) und langjähriger Unterstützer verschiedener humedica-Projekte, zögerte auch bei der erneuten Anfrage um finanzielle Unterstützung nicht lange und stellte eine namhafte Spende für die Bemühungen zur Versorgung von Flüchtlingen zur Verfügung, die in Lampedusa strandeten und danach in Flüchtlingslagern untergebracht wurden.

Mit dem Wissen um diesen finanziellen Rahmen machte sich Wolfgang Groß während seines Sommerurlaubs auf den Weg nach Italien, um mit Helfern vor Ort zu sprechen und Pläne für konkrete Hilfe zu entwickeln, welche schließlich mit Mitarbeitern der italienischen Organsiation Gioventu in Missione (GiM) umgesetzt wurden.

Bei seinen Gesprächen mit den vorwiegend aus afrikanischen Ländern stammenden Flüchtlingen, erfuhr Wolfgang Groß viel über deren Schicksal. Zahlreiche der Männer und Frauen hatten sich als Gastarbeiter in Libyen verdingt und verloren aufgrund des Krieges ihre Arbeitsstellen.

Aus Furcht um ihr Leben und da sie keine ausreichenden Mittel hatten, um in ihre Heimatländer zurückzukehren, entschlossen sie sich zu einer oftmals lebensgefährlichen Überfahrt mit kleinen Booten nach Lampedusa. Zuvor wurden ihnen häufig von den libyschen Grenzbeamten noch die letzten verbliebenen Wertsachen abgenommen, so dass diese Menschen in der Regel nur noch die Kleidung besaßen, die sie am Leib trugen.

Die Mitarbeiter von GiM kümmern sich nahe der Stadt Mineo auf Sizilien um 2.000 Bewohner eines Flüchtlingscamps, indem sie eine Kleiderkammer betreiben, den Menschen im Alltag zur Seite stehen und per Internet Möglichkeiten zur Kommunikation mit Familienmitgliedern in der Heimat bereit stellen.

Bei den Treffen berichtete der Leiter von GiM, Enos Nolli, von der Notwendigkeit eines Kleinbusses für die Helfer, welcher von humedica im Februar 2012 zur Nutzung für diesen sozialen Dienst übergeben wird.

Darüber hinaus kam Wolfgang Groß mit der dringenden Bitte um 2.000 Paar feste Halbschuhe für die Bewohner des Flüchtlingscamps in Mineo zurück nach Deutschland. In dem Unternehmen Deichmann SE, das mittleriweile weltweit 3.000 Schuh-Einzelhandelsgeschäfte betreibt, fand humedica einen engagierten Unterstützer, der die benötigten Schuhe im Wert von mehr als 50.000 Euro für die 1.800 Männer, 150 Frauen und 50 Kinder spendete. Nach Sizilien transportiert wurde das Schuhwerk noch kurz vor Weihnachten 2011 zum Selbstkostenpreis durch das Internationale Speditionsunternehmen Dachser GmbH&Co.KG aus Kempten im Allgäu.

Parallel dazu reiste ein Team der Organisation "Jugend mit einer Mission" aus Hurlach für die Verteilung von Bekleidung und Schuhen sowie einigen Weihnachtspäckchen für die Kinder in das Flüchtlingscamp Mineo nach Sizilien.

Nach ihrer Rückkehr berichteten die Teammitglieder über die große Dankbarkeit dieser oftmals in völliger Hoffnungslosigkeit lebenden Menschen. Bewusst zu spüren, dass sie nicht vergessen sind, hätte ihnen sehr viel Trost gespendet und neben den materiellen Gütern überwiegend Ermutigung gebracht.

Die Beziehungen von humedica zu Italien haben eine langjährige Tradition. Bereits 1980, im Jahr nach der Gründung der Organisation, führte humedica den ersten Katastropheneinsatz im Erdbebengebiet um die süditalienische Hafenstadt Neapel durch und lieferte seinerzeit zur Versorgung der Verletzten Arzneimittel, Impf- und Verbandstoffe im Wert von mehr als 100.0000 DM. Für dieses Engagement verlieh der amtierende Staatspräsident Italiens, Sandro Pertini, Wolfgang Groß (damals 26 Jahre alt), den Titel eines Cavalliere dell'Ordine al Merito della Repubblica Italiana sowie den Verdienstorden der Republik Italien.

Zwei Orte - ein Ziel

Wenn viele Hände ineinandergreifen, Türen sich öffnen und Engagement und Verantwortung für Andere an oberster Stelle stehen, sind Maßnahmen wie die zwei dargestellten möglich.

Nächstenliebe in Aktion - auf zwei verschiedenen Wegen, aber mit dem gleichen Ziel: Menschen, die unsere Hilfe dringend benötigen, zu unterstützen. Bitte helfen Sie uns, diesen Arbeitszweig der Versorgungshilfe auch zukünftig mit Ihren Spenden tragen zu können. Vielen Dank.

humedica e. V.
Stichwort „Versorgungshilfe
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