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Seine deutsche Heimat Biberach hat Sebastian Frank für drei Monate verlassen, um beim von humedica finanzierten Klinikbau in Kollo (Niger) unterstützend Hand anzulegen. Sebastian absolvierte nach seiner Ausbildung zum Elektriker noch ein Diplom-Studium mit Fachrichtung Gebäudetechnik. Im zweiten Teil seines Berichts erzählt Sebastian von anhaltender Hitze und tropfenden Wasserhähnen.

Fast vier Wochen bin ich jetzt hier im Niger und es ist die letzten zwei Wochen nochmal spürbar wärmer geworden, zumindest empfinde ich das so. Manch Einheimischer entgegnet mir aber, wenn ich ihn auf die Hitze anspreche, dass es dieses Jahr um diese Jahreszeit normal etwas wärmer sein müsste. Zuerst schaue ich auf meine Uhr, es ist 11 Uhr vormittags, danach auf das Thermometer, es zeigt 43 Grad Celsius, danach schaue ich mir die Einheimischen an und sehe dass auch sie schwitzen, und das beruhigt mich ein wenig, dass auch die Hitze bei Ihnen mehr oder weniger deutlich sichtbar wird.

Die Bauarbeiten am Krankenhaus gehen voran. Es wurde begonnen die Holzdecke im Gebäudeinneren zu montieren, in etwa 10 Tagen kann der Boden gefliest werden. Schätzungsweise sind die Räumlichkeiten ab Ende Mai bezugsfertig. Aktuell fahre ich zweimal die Woche nach Kollo um die Bauarbeiten mit dem einheimischen Bauleiter abzustimmen und die nächsten Arbeiten zu besprechen.

Mit einigen lokalen Experten stellen wir parallel zu den Bauarbeiten die Genehmigungsunterlagen für das Krankenhaus zusammen, um nach der baulichen Fertigstellung und Genehmigungserteilung durch das "Ministry of Health" zügig mit den Behandlungen im Krankenhaus beginnen zu können. Es bleibt noch einiges zu tun, der Weg den es bis zum Ende zu beschreiten gilt ist noch lang, und manchmal mühsam. Die ersten Schritte sind getan; auch selbst die längste Wegstrecke beginnt mit den ersten Schritten.

Die Notwendigkeit dieses Krankenhauses ist groß; ebenso wie die Hoffnung und der Glaube den viele Menschen in diese Arbeit haben. Das erleben zu dürfen beeindruckt mich tief. Und ich bin froh, einen Teil der Wegstrecke mit Ihnen gehen zu dürfen und mitzuhelfen, auch wenn diese Etappe momentan in der wärmsten Zeit hier im Niger stattfindet.

Seit meiner Ankunft hat es keinen einzigen Tropfen geregnet, das einzige das tropft ist der Wasserhahn im Badezimmer. Nein er ist nicht undicht, der Wasserhahn "tropft nur" wenn man ihn aufdreht und eigentlich Wasser bräuchte und möchte. So dauert es eben halt ein wenig länger bis man die gewünschte und benötigte Menge an Wasser zusammen hat, um sich zu waschen.

Die letzten Tage war es etwas bewölkt und es hatte den Anschein, dass es bald zu regnen beginnt, aber nein, es wird wohl wie jedes Jahr noch etwa einen Monat dauern bis der Regen einsetzt und damit die Regenzeit im Niger beginnt. Selbst wenn die Wolken noch keinen Regen bringen, so spenden sie doch ein wenig Schatten und Kühle vor der prallen Sonne und das reicht mir erst einmal...

Aus Niger grüßt alle Leser, Freunde und Förderer von humedica
Ihr
Sebastian Frank