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Uganda, das ist auf der einen Seite das Land der einzigartigen Natur und der weiten Gewässer, auf der anderen Seite aber auch das Land der vielen Flüchtlinge. Immer wieder strömen tausende Menschen aus den unter Konflikten leidenden Nachbarstaaten wie dem Südsudan oder der Demokratischen Republik Kongo in das Land und verursachen Herausforderungen, denen der kleine Staat alleine kaum gewachsen ist.

Dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland hilft humedica aktuell im Norden des Landes, wo zehntausende Südsudanesen Schutz vor der Gewalt in ihrer Heimat suchen. Simone Hofmann ist als Assistenzkoordinatorin am Ort und erklärt wie humedica hilft:

„Seit Monaten verlassen unzählige Menschen den Südsudan und fliehen in die ugandische Provinz Arua. In ihrer Heimat verursachen Unruhen und Zusammenstöße zwischen verschiedenen Konfliktparteien Angst und Verzweiflung unter der Bevölkerung. Viele sehen die Flucht als einzigen Ausweg. Besonders tragisch: Ein Großteil der Flüchtlinge sind Kinder unter 18 Jahren.

Ein Zufluchtsort für diese Menschen ist das Rhino Camp, wo die Flüchtlinge in einfachen Hütten unterkommen. Zusätzlich erhalten sie von der ugandischen Regierung ein Stück Land, um etwas Landwirtschaft betreiben zu können damit sie nicht von den Nahrungsmittelverteilungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) abhängig werden.

Auf diese Weise ist ihre Verpflegung vorerst gesichert und falls etwas übrig bleibt, können sie das für ein paar ugandische Schilling auf dem Markt verkaufen.

Gemeinsam mit der Partnerorganisation Medical Teams International (MTI) arbeitet humedica in zwei staatlichen Gesundheitsstationen im Rhino Camp. Eine davon befindet sich bei dem kleinen Örtchen Olujobo. Die Station umfasst zwei Behandlungsräume, ein Labor, einen Medikamentenraum und einen Wartebereich mit zahlreichen Bänken im Schatten.

Um den Betrieb am Laufen zu halten, beschäftigt humedica dort vornehmlich einheimische Arbeiter. Auf diese Weise wird nicht nur in das Land und die Region investiert, sondern auch das gegenseitige Verständnis und kulturelle Einfühlungsvermögen gestärkt.

Im Durchschnitt kommen täglich rund 150 Patienten nach Olujobo. Nachdem sie von Dr. Francis und seinen Assistenten Julie und Richard untersucht und behandelt wurden, können die Meisten sofort den Heimweg antreten. Schwache Flüchtlinge bleiben stationär zur Beobachtung und besonders ernste Fälle werden in das nächstgelegene Krankenhaus überwiesen.

An zwei Tagen in der Woche fährt ein humedica-Team auch direkt in die Flüchtlingssiedlungen des Rhino Camps, um dort im Rahmen einer mobilen Klinik Patienten zu behandeln, die zu schwach oder alt für den langen Fußweg nach Olujobo sind.

Seit einigen Wochen befindet sich am Rande des Gesundheitspostens eine umzäunte Isolationsstation, in die nur die Betreuer der Patienten und das medizinische Personal hinein dürfen. Hintergrund dieser Vorrichtung ist der Schutz vor Cholera. Aufgrund der Nähe zum Nil, mangelnder Hygiene und nicht zuletzt fehlender Kenntnisse, bricht die Krankheit in der jährlichen Regenzeit immer wieder vereinzelt aus.

Menschen mit dem Verdacht auf Cholera werden deshalb in diese Station verlegt und erhalten dort die dringend benötigten Infusionen. Jede Matratze ist belegt und auch Kleinkinder liegen dort und warten auf baldige Genesung.

Um den Flüchtlingen auch nachhaltig helfen zu können, finden zusätzlich Unterrichtseinheiten für Männer und Frauen statt, die etwas Englisch beherrschen. Sie lernen Patienten aus den Camps in die Gesundheitsstation zu begleiten und erhalten eine Einweisung, wie Krankheiten am besten verhindert werden können. Dieses Wissen können sie dann an die anderen Bewohner der Flüchtlingslager weitergeben.

Die zweite Gesundheitsstation von humedica liegt in einem Auffanglager namens Ocea. Dort ist die Station etwas kleiner, versorgt aber fast genauso viele Patienten wie Olujobo. Jeden Montagmorgen platzt der Warteraum aus allen Nähten. Zum Glück finden sich auch dort genügend schattige Plätze, die vor der schon morgens brennenden Sonne schützen.

Es sind vorwiegend Kinder, stillende Mütter und alte Frauen, die sich dicht an dicht auf die vielen Bänke drängen. Mit viel Geduld und Fürsorge behandelt der zuständige Assistenzarzt Yusuf eine Patientin nach der anderen. Von Montag bis Freitag. Woche für Woche.

Bei einem Besuch in Ocea lerne ich Gloria kennen, die für humedica als Übersetzerin arbeitet. Sie spricht fünf Sprachen und ihr größter Traum ist es Krankenschwester zu werden. Einen Teil der benötigten Ausbildung hat sie bereits hinter sich, nur der Abschluss fehlt noch, und dafür spart sie all ihr Gehalt.

Bei einem Rundgang durch das Lager zeigt sie mir die nahegelegene Schule. Sie ist wegen den Ferien gerade geschlossen, weshalb die Kinder vor ihr Fußball spielen. Ein Stück weiter befindet sich der Brunnen, um den reges Treiben herrscht. Kinder und Frauen pumpen das Wasser und tragen die schweren Kanister dann teilweise über Stunden auf ihrem Kopf zurück zu ihren Hütten.

Dieses Bild wirkt beinahe wie Alltag. Ein Alltag, der doch keiner ist und den Menschen ein sorgloses Leben unmöglich macht. Grund genug, unsere beiden Gesundheitsstationen fortzuführen und den Flüchtlingen in Uganda weiterhin beizustehen.“

Rechtzeitige und richtige medizinische Versorgung rettet Leben. Um diese Versorgung der Flüchtlinge in Uganda auch weiterhin gewährleisten zu können, braucht humedica Ihre Unterstützung. Bitte stehen Sie uns auch bei diesem Projekt mit Ihrer konkreten Spende zur Seite. Herzlichen Dank!

humedica e. V.
Stichwort "Flüchtlinge Uganda"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren