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Stellen Sie sich vor, jemand bedroht Sie mit dem Tod und Sie müssen von jetzt auf gleich fliehen. Sie wissen nicht, wo Ihr Weg hinführt. Sie wissen nicht, ob Sie jemals zurückkehren werden. Werden Sie die Flucht überhaupt überleben? Wo können Sie bleiben? Wovon werden Sie leben?

Über 70 Millionen Menschen weltweit sind laut UNO-Flüchtlingshilfe derzeit auf der Flucht. Das sind so viele wie noch nie. Sie fliehen vor Gewalt in ihren Ländern, vor Verfolgung, aber auch vor den Folgen des Klimawandels, vor Dürre oder Hunger. Die meisten Flüchtlinge stammen noch immer aus Syrien. Aber auch Somalia am Horn von Afrika ist unter den Top 5 der Herkunftsländer von Flüchtlingen. Viele Somalis retten sich über die Grenze ins benachbarte Äthiopien. Hier, in der Dollo Ado Region leben rund 200.000 Menschen in riesigen Flüchtlingslagern, jedes einzelne so groß wie eine deutsche Kleinstadt mit zigtausenden Bewohnern. Die Menschen leben in provisorischen Hütten, zusammengebaut aus Planen, Holz oder Decken. Und das seit vielen, vielen Jahren – ohne Perspektive.

So wie Amina. Sie verließ ihre Heimat in Somalia vor acht Jahren. Grund ihrer Flucht war, neben der Dürre, die Gewalt durch die Terrormiliz Al Shabab. Amina war sechs Tage zu Fuß unterwegs, bevor sie das Flüchtlingslager Melkadida erreichte. Zurück kann sie nicht. Noch immer herrschen ihn ihrer Heimat Gewalt und Angst.

Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt Amina in einer kleinen, selbstgebauten Hütte. Nur ein bisschen Holz, Wellblech und Planen halten den Wind und den Sand draußen. Melkadida liegt mitten in der äthiopischen Einöde. Es ist heiß und sandig. Hin und wieder sind Steine oder ein verdorrte Strauch zu sehen. Mehr nicht. Sonst gibt es hier nichts – bis auf die riesigen großen Flüchtlingslager, die vor knapp zehn Jahren in dieser Gegend entstanden sind, in der vorher nur etwa 1.000 Menschen lebten. Die Flüchtlinge hatten sich seinerzeit provisorisch niedergelassen, in der Hoffnung, bald wieder in ihre Heimat zurück kehren zu können. Mittlerweile hält das Provisorium ein Jahrzehnt an. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Einige von Aminas Kindern wurden hier im Flüchtlingslager geboren. humedica kümmert sich um die ärztliche Versorgung der insgesamt gut 34.000 Bewohner in Melkadida, aber auch im Nachbarcamp in Kobe, wo noch einmal so viele Menschen leben. Ob Zahnschmerzen, Fieber oder Schürfwunde, wer krank ist, wendet sich vertrauensvoll an das 44-köpfige Team der Gesundheitsstation. Auch Amiras Kinder waren schon hier in Behandlung.

Der Ruf von humedica ist nicht nur unter den Flüchtlingen gut. Auch die Einheimischen kommen und lassen sich hier behandeln. Viele von ihnen laufen zig Kilometer, um hier versorgt zu werden. Ohne das Camp und die humedica-Gesundheitsstation hätten sie keine Chance auf eine angemessene medizinische Versorgung.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für die Flüchtlinge in der Dollo Ado Region. Helfen Sie mit, Menschen wie Amira eine gute Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Danke für Ihre Spende.