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Medizinische Katastrophenhilfe durch ehrenamtliche Einsatzteams ist der Mittelpunkt. Für dieses starke Engagement ist humedica bekannt und längst über Deutschlands Grenzen hinaus auch respektiert. Was bei unseren Hilfsmaßnahmen aber am wenigsten thematisiert wird, ist die Versorgungshilfe.

In den Spitzen bis zu 800 Tonnen, durchschnittlich etwa 500 Tonnen an wichtigen Hilfsgütern aus nahezu allen relevanten Bereichen des Lebens, verschickt humedica Jahr für Jahr in alle Teile unserer Erde. Nicht selten im Anschluss an eine Katastrophe, zwischen den Nothilfeeinsätzen aber auch an teils über viele Jahre bestehende Projektpartner.

"Ohne die direkte Unterstützung durch einen Hilfsgütertransport aus Deutschland wären unsere Maßnahmen weniger umfangreich gewesen", gibt Anna Felfeli unumwunden zu. Die Einsatzkoordinatorin und verantwortliche Sachbearbeiterin für die Nothilfe nach dem schlimmen Wirbelsturm "Matthew", der im Oktober über Haiti hinwegfegte, ist sich sicher, dass Versorgungshilfe unter bestimmten Voraussetzungen immer in Betracht gezogen werden muss. "Diese Konstellation mit einem von Deutschland zwar entfernten, aber sehr gut erreichbaren Land, das von einer infrastrukturellen Katastrophe betroffen ist, benötigt eigentlich fast schon zwangsläufig Versorgungshilfe."

Versorgungshilfe ist sinnvoll

Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe

Auf Haiti waren die medizinischen Helfer von humedica schnell am Ort und konnten schließlich in der Region um Baradéres (Departement Nippes) ein kleineres Krankenhaus übernehmen, von dem aus dank der Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland bis heute Hilfe umgesetzt wird. Das zunächst extrem schwer zugängliche Gebiet mit zeitweise mehr als 20.000 von der Außenwelt und damit auch jeglicher Versorgung abgeschnittenen Menschen, war jedoch von Anbeginn an auf ein vielfältigeres Eingreifen angewiesen.

Und genau an dieser Stelle hinterlässt die vermeintlich unspektakuläre Versorgungshilfe nachhaltige Spuren der Hoffnung. In diesem konkreten Fall konnte humedica gemeinsam mit sieben deutschen Hilfsorganisationen, der Deutschen Bahn Stiftung und DB Schenker einen Flieger mit unterschiedlichen Hilfsgütern auf den Weg bringen, darunter 2.000 Hygiene-Kits mit wichtigen Bedarfen des täglichen Lebens, einer halben Million Wasserdesinfektionstabletten und weiteren Möglichkeiten der Wasseraufbereitung. Oft wird dann in den nachfolgenden Planungsschritten für die bevorstehende Zeit ermittelt, ob es weitere Bedarfe an Hilfsgüterverteilungen gibt, die dann im Rahmen unserer Versorgungshilfe umgesetzt werden.

Versorgungshilfe ist wichtig

Natürlich nachhaltig

Ob Schienen, Schiff oder Frachtflieger: Regelmäßig erreichen Container der Hoffnung aus dem Hause humedica Länder in Afrika, Asien, dem Nahen Osten, Südamerika und im Osten Europas. Im nun zu Ende gehenden Jahr 2016 waren das in Summe immerhin 29 Länder, in die wir im Rahmen von 163 Lieferungen rund 416 Tonnen an Hilfsgütern mit einem Volumen von 2.716 Kubikmetern und einem Warenwert von 4.397 Millionen Euro verbringen durften.

Der größte Hilfeempfänger in Europa ist die Ukraine, bereits vor dem andauernden Bürgerkrieg um die Krim im Osten des Landes war das so. Unser lokaler Partner in der Ukraine versorgt mit den wichtigen, oft medizinischen Hilfsgütern auch Kinderkrankenhäuser, die in aller Regel sehr schlecht ausgestattet sind und in unzureichendem und unregelmäßigem Maße Nachschub erhalten.

Aktuell befindet sich unsere Weihnachtspäckchenaktion "Geschenk mit Herz" in den letzten Momenten der Umsetzung, auch ein dem Bereich Versorgungshilfe zugeordnetes Engagement. Mehr als 65.000 liebevoll bestückte Packerl, wie die Bayern sagen, müssen zollrechtlich ordnungsgemäß aufbereitet und sicher verpackt in mehr als fünfzehn Empfängerländern ankommen, eine Herkulesaufgabe.

Weniger Sachspenden

Leben retten, Zukunft schenken

"Gemessen an den Vorjahren hat die Anzahl der Medikamentenspenden im Speziellen und der Sachspenden allgemein leider abgenommen", bedauert Hermann Schäffler, im humedica-Lager verantwortlich für den Versand von Hilfsgütern. Viele von einer wie auch immer gearteten Katastrophe betroffenen Menschen, haben ihr Leben retten können, mussten aber ihre Habe und nicht selten auch ihr Zuhause aufgeben; so auch im genannten Fall Haiti. humedica kann immer wieder dieser Not begegnen, mit gezielter Versorgungshilfe. Eine Reduzierung der Hilfsmaßnahmen aufgrund weniger Sachspenden trifft diese Menschen doppelt hart.

Über vielfältige Sachspenden hinaus braucht unser Versorgungsprogramm auch gezielte finanzielle Unterstützung, etwa zur Deckung der Frachtkosten oder für den Erwerb von dringend benötigten Gütern, die nicht als Spende zur Verfügung gestellt werden können. Zuletzt betrugen die Transportkosten für den Versand von einem Kilogramm Waren durchschnittlich etwa 20 Cent, der tatsächliche Wert der Güter pro Kilogramm lag dagegen deutlich über sechs Euro. Versorgungshilfe ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Hilfe.

Bitte unterstützen Sie dieses enorm wichtige Engagement; vielleicht ein guter Vorsatz für 2017? Vielen herzlichen Dank.