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Humanitäre Organisationen mögen unterschiedliche Schwerpunkte, Möglichkeiten und Strategien haben, trotz aller Unterschiede arbeiten sie jedoch auch immer wieder zusammen, bisweilen sogar sehr eng. Und es gibt gemeinsame Überzeugungen, etwa im Bezug auf Patenschaftsprogramme.

Diese besondere Form der Unterstützung für Menschen in Not gilt weltweit als beste, weil effizienteste und nachhaltigste, insbesondere, wenn die Programme eingebettet sind in Gemeinschaften und Familien und deren Bedürfnisse entsprechend sehr individuell berücksichtigen.

Patenschaften werden auch deswegen als Schutzschild bezeichnet, weil sie unmittelbare Nöte berücksichtigen und diese kurzfristige Hilfe einbetten in eine langfristige Perspektive. Patenschaftsprogramme sind die besten Werkzeuge, wenn es um Zukunft geht. Diese Ausrichtung fördert die Familien in ihrer individuellen Entwicklung; eine Förderung, die gleichermaßen auch eine Forderung der unterstützten Familien bedeutet.

Neben der Basisversorgung bietet humedica den Hilfeempfängern eine Möglichkeit, alternative Formen des Lebensunterhalts zu entwickeln, etwa in Form eines kleinen Gewerbes.

Mit zehn Euro pro Monat und Person ist das ">Familienpatenschaftsprogramm von humedica auch aus Sicht des Paten eine realistische Form der Hilfe. Gleichzeitig ist die Unterstützung von ganzen Familien ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem sich humedica deutlich von den Modellen anderer Organisationen unterscheidet.

Aktuell setzen wir Patenschaftsprogramme in vier Ländern um. In Äthiopien sind die Maßnahmen ebenso vielfältig wie in Brasilien und Sri Lanka. Wie diese Projekte funktionieren, stellen wir Ihnen ebenso vor wie den Aufbau eines solchen Programms auf den Philippinen. Wie man zu einem guten Ende kommt, ist an unserem Projektland Haiti sehr anschaulich dokumentiert.

Äthiopien, Brasilien, Sri Lanka

Durchdachte Projekte bilden das Rückgrat

In gewisser Weise steht Äthiopien für eine große gesellschaftliche Zerrissenheit, eine immense Kluft zwischen armen und reichen Menschen. Weite Teile der Gesellschaft leiden unter struktureller Armut, es fehlt an substanzieller Versorgung und Bildung. Hinzu kommen nicht vorherzusehende Ereignisse wie Dürren, bürgerkriegsähnliche Konflikte oder Flüchtlingsbewegungen.

An vier verschiedenen Standorten hat humedica ein Familienpatenschaftsprogramm implementieren können: In zwei Armenvierteln der Hauptstadt Addis Abeba und den eher ländlichen Regionen um die Städtchen Debre Zeyt und Jijiga. Die Hilfe beinhaltet die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, medizinische Betreuung, Schulmaterialien sowie die umfassende Beschäftigung von Kindern in zwei Tagesstätten.

Die regelmäßigen Mahlzeiten dort und schulische Förderung sowie Sport- und Computerkurse runden das Angebot ab und verändern gleichzeitig die Zukunftschancen der Kinder. Damit auch die Eltern dieser Kinder ihre Perspektive verbessern und ein eigenständiges Einkommen generieren, fördert humedica Kleingewerbe. Kontrollierte finanzielle Unterstützung ermöglicht den Kauf von Startutensilien, Schulungen bereiten auf die Selbstständigkeit vor.

Ein vergleichbares Bild bietet sich im Projektland Brasilien. Das Land erlebte in den vergangenen zehn Jahren ein gewaltiges Wirtschaftswachstum, das allerdings nicht alle Teile der Gesellschaft erreichte. Die Konsequenzen kennen wir aus Äthiopien: Viele Familien sind in existenzieller Not, Kindern bleibt der Zugang zu Bildung verwehrt, ohne Einkommen stehen Eltern vor unlösbaren Aufgaben. Auch in Brasilien ist eine Kindertagesstätte die Antwort.

Zwei Autostunden nördlich von Rio de Janeiro liegt der humedica-Standort Campo do Coelho. Die Menschen hier leben unter den beschriebenen ärmlichen Bedingungen, finden in der Tagesstätte von humedica allerdings einen Ausweg aus ihrer Situation. Kinder werden gezielt betreut und im Rahmen von Programmen und Kursen gefördert, auch in Brasilien gibt es regelmäßige Mahlzeiten und medizinische Betreuung.

In Sri Lanka unterhält humedica das individuellste Patenschaftsprogramm. Gestartet nach dem Tsunami 2004 haben sich die Bedarfe der geförderten Familien verändert, gleiches gilt auch für äußeren Umstände in diesem Land: 2009 endete ein äußerst blutiger Bürgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen.

Kinder als schwächste Glieder der Gesellschaft erhalten die Chance zu einer Ausbildung und damit die deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit auf eine eigenständige Zukunft, Erwachsene erhalten wie in den beiden anderen Projektländern Äthiopien und Brasilien auch die Möglichkeit zum Aufbau eines kleinen Gewerbes.

Auch die Verteilung von Hilfsgütern gehört zu den Unterstützungsleistungen des Programms. Dabei können die Hilfsgüter sehr unterschiedlich sein, in jedem Fall orientieren sie sich an den Bedarfen der registrierten Familien. Entsprechend kommen Fahrräder ebenso zur Verteilung wie Pumpen, Schläuche oder auch Utensilien für eine Bewässerungsanlage.

Ergänzend ist die Vergabe von Nutztieren ein wichtiger Schritt in die anvisierte Eigenständigkeit. Und diese Eigenständigkeit ist dank der Patenschaften konsequent erreicht, sodass humedica das Programm in Sri Lanka bereits in einigen Wochen nicht weiter verlängern wird.

Haiti und die Philippinen

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne

Eines der Grundprinzipien nachhaltiger humanitärer Hilfe ist die zeitlich begrenzte Förderung von Menschen hin zur Möglichkeit der eigenständigen Versorgung und Unabhängigkeit von äußerer Unterstützung. Mit unserem gut dreijährigen Patenschaftsprogramm im Anschluss an die Erdbebenkatastrophe 2010 ist dies in Haiti gelungen: die unterstützten Familien konnten durch unsere gemeinsame Hilfe eine neue Existenzgrundlage erlangen.

Die gezielten Maßnahmen waren gleichermaßen Übergangshilfe und Startschuss in ein neues, tatsächlich eigenständiges Leben. Das humedica-Programm versorgte die Familien nicht nur mit Grundnahrungsmitteln und ermöglichte den Zugang zu medizinischer Betreuung sowie den Schulbesuch der Kinder, dank einiger Sonderspenden konnten viele Patenfamilien ein Kleingewerbe gründen, wichtige Voraussetzung für den beschriebenen Schritt in die Zukunft.

Leider noch weit entfernt sind Tausende von einer ungewöhnlichen Katastrophe betroffene Familien auf den Philippinen. Anfang November 2013 raste mit Supertaifun "Haiyan" ein zerstörerischer Sturm über den Inselstaat. Mehr als 7.000 Menschen verloren ihr Leben, Hunderttausende ihr Zuhause und jede wirtschaftliche Grundlage.

Ähnlich wie in Haiti starteten humedica-Teams sehr schnell und parallel zur Katastrophenhilfe ein Familienpatenschaftsprogramm, Standort der Hilfe ist Hernani, in der Provinz Eastern Samar gelegen. Hier waren die Zerstörungen besonders intensiv, hier wird Hilfe dringend benötigt. Wiederherstellung des Alltags mit seinen Strukturen wird wie in Haiti Programmfokus sein.

Wir werden die seit Wochen mit Unterstützung der lokalen Behörden registrierten, besonders betroffenen Familien unterstützen, Kindern schulische Bildung ermöglichen, medizinische Versorgung bereitstellen und Kleingewerbe anstoßen. Hunderte Familien in Hernani werden in den nächsten Monaten mit unserer Hilfe eine Basis haben, die sie in die Normalität zurückführt.

Der Aufbau eines Patenschaftsprogramms ist geprägt von vielen organisatorischen Herausforderungen. In Absprache mit den lokalen Behörden müssen die bedürftigsten Familien gefunden, registriert und individuell betreut werden. Diese Aufgabe muss ein Team übernehmen, das am Ort auch die Hilfsleistungen durchführt und die weitere Entwicklung des Programms im Auge hat.

Diese Mitarbeiter benötigen eine Infrastruktur, die ihnen Arbeiten überhaupt erst ermöglicht. Hürden wie diese konnten wir dank des Einsatzes unserer Teams in den vergangenen Wochen bewältigen, Hilfe kann jetzt fließen.

Werden Sie Pate!

Helfen Sie heute nachhaltig

Wir haben in der Vergangenheit immer wieder erlebt, wie die Unterstützung durch eine Patenschaft das Leben von Familien nachhaltig verändern kann. Wir wissen um den Erfolg unserer Familienpatenschaften und arbeiten intensiv an einer Weiterentwicklung, um diese sinnvolle Form der Hilfe weiter zu verbessern.

Bitte unterstützen Sie unser Engagement in diesem Bereich. ">Bitte werden Sie heute Pate! In drei Ländern warten Familien auf Hilfe, insbesondere auf den Philippinen besteht ein großer Bedarf.

Wenn Sie die vorgestellten Projekte ohne Patenschaft mit einer Spende unterstützen möchten, ist dies selbstverständlich auch möglich. Vielen herzlichen Dank für jede Form der Hilfe.

humedica e. V.
Stichwort "Familienpatenschaften"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren