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Bereits im Jahr 2005 waren humedica-Teams im Niger im Einsatz, als eine Heuschreckenplage und andauernde Dürre zu einer ">dramatischen Hungersnot führten, die zahlreiche Menschenleben forderte, Millionen gar bedrohte. Aus diesem ersten Einsatz in dem westafrikanischen Staat entstand in Zusammenarbeit mit Partnern eine gut funktionierende Klinik, die für tausende Menschen den einzigen Zugang zu einer medizinischen Versorgung bedeutet.

Auch als in den Folgejahren Ernteausfälle und Trockenphasen zu akuter und lebensbedrohlicher Nahrungsknappheit führten, stand humedica an der Seite der Hunger leidenden Bevölkerung, versorgte sie mit Lebensmitteln und speziell hochkalorischer Nahrung, begleitete medizinisch den Weg ihrer Genesung und konnte so zumindest die Auswirkungen der Mangel- und Unterernährung behandeln.

Auf der Liste des so genannten Human Development Index (HDI), einem Indikator für den Grad der Entwicklung der Länder, belegte Niger im Jahr 2011 den vorletzten Rang. Das bedeutet für die Bevölkerung die erdenklich schlechtesten Lebensbedingungen. Hunger ist eine der Nöte, mit denen die Menschen im Niger zu kämpfen haben.

Dennoch überraschen sie mit ihrem Mut und ihrem Vertrauen, ihrer nicht endenden Hoffnung und dem Willen, die Situation in ihrem Land zu verbessern. Dr. Lothar Biskup ist einer der zahlreichen ehrenamtlichen humedica-Mediziner, die im Niger tätig waren und gleichsam bedrückende Erlebnisse wie Momente der Hoffnung erlebten, von denen der Neusser Arzt Ihnen berichten möchte:

„Niger ist und bleibt wohl leider eines der ärmsten Länder dieser Welt. Dennoch sind die Menschen geduldig im Ertragen ihrer Situation und unglaublich dankbar für jede Hilfe und Zuwendung. Selbst wenn einer der Patienten nach stundenlangem Warten auf eine Sprechstunde in der Klinik abends unverrichteter Dinge heimkehren muss, weil der Ansturm zu groß und zu viele schwerwiegendere Krankheiten zu behandeln waren, tut er dies klaglos.

Am nächsten Morgen kann ich es ja erneut versuchen! Die Menschen in der humedica-Klinik in Kollo werden mir dann sicher helfen!“ Aussagen wie diese und die Geduld aller Patienten zeigen, dass das Vertrauen einfach riesig ist und die Menschen wissen, dass wir ihnen nach besten Möglichkeiten helfen.

Im März und April dieses Jahres reiste ich zum dritten Mal in den Niger. Trotzdem war ich noch genauso tief beeindruckt von der Herzlichkeit und Anspruchslosigkeit der Menschen wie bei den beiden ersten Reisen. Besonders auch davon, wie friedlich und kooperativ hier Muslime und Christen nebeneinander und miteinander arbeiten und leben. Auch in der Klinik in Kollo, wo es auf die Hilfe und nicht auf Religionsgemeinschaften ankommt.

Das ist mir auch aufgefallen bei einer Fahrt in die Hauptstadt Niamey, wo beispielsweise bereits seit mehreren Jahren ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Muslimen und Katholiken betrieben wird und das Lehrwerkstätten für Straßenkinder anbietet. Um für eine bessere Zukunft fern von den Straßen und der Chancenlosigkeit zu sorgen, werden den Jungen Handwerksberufe beigebracht wie Schneider, Barbier, Schreiner, Schlosser oder - was besonders beliebt ist - Automechaniker.

Eine allgegenwärtige und andauernde, beziehungsweise immer wiederkehrende Sorge bringt den Menschen auch die akute Lebensmittelknappheit. Der Hunger ist im Niger leider weiterhin dramatisch, da die bereits Jahre andauernde Dürre keine ausreichenden Ernten erlaubt. Und damit die grundlegende Versorgung der eigenen Bevölkerung mehr als prekär macht.“

Das Schicksal eines kleinen Jungen und sein Gesundheitszustand berührten den Kinderarzt besonders. Der kleine Adamu ist bedrohlich mangel- und unterernährt. Er wiegt im Alter von fünf Monaten gerade noch 2,7 Kilogramm. Seine Mutter musste einen tagelangen Fußmarsch bestreiten, um ihren geschwächten Sohn in die humedica-Klinik zu bringen. Der Grad ihrer Unterernährung war ebenfalls alarmierend und entsprechend hatte sie bereits seit langem nicht mehr stillen können.

In dem Krankenhaus konnten Dr. Biskup und die einheimischen Kollegen den Kleinen mit spezieller Nahrung stärken, seinen Zustand stabilisieren und der Mutter durch Spendengelder, die der Mediziner selbst aus Deutschland mitgebracht hatte, den zusätzlichen Kauf einer Milchziege ermöglichen.

Trotz dieses positiven Ausgangs der Geschichte drehen sich die Gedanken des Kinderarztes Lothar Biskup stets um die gleichen Fragen: „Was wäre nur mit Adamu passiert, wenn die Mutter auch nur etwas später zu uns nach Kollo gefunden hätte? Und was ist mit all den anderen Familien? Es gibt leider nach wie vor viele Adamus in Niger! Und deshalb ist jede Hilfe willkommen und so notwendig!

„Ay sabou aranse goummo!“ - Ich danke euch sehr!

So schwer diese Schicksale sind, erschüttern und verzweifeln, umso deutlicher machen sie doch auch die große Bedeutung der humedica-Klinik in Kollo. Ein Ort der Hoffnung, an dem konkrete Hilfe geleistet und Nächstenliebe gelebt wird. Auch dann, wenn die Aufmerksamkeit nachlässt und der anhaltende Hunger nicht mehr thematisiert wird.

Wir brauchen ihre Hilfe für unsere Maßnahmen, die lebensrettend sind. Bitte unterstützen Sie unsere Klinik im Niger mit einer Online-Spende und bekämpfen gemeinsam mit uns die Auswirkungen des Hungers, dem die Menschen unverschuldet ausgesetzt sind. Danke!

humedica e. V.
Stichwort „Klinik Niger
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

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