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Die Millionenmarke ist in Brasilien schon lange erreicht. Mehr als eineinhalb Millionen Menschen sind mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.Über 66.000 Menschen sind bisher an den Folgen gestorben. Mehr als in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich über den Schätzungen der Experten. Denn nur schwer erkrankte Personen werden in Brasilien getestet. Es fehlt an vielen Dingen. Am meisten aber an medizinischen Versorgungsgütern. Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen stehen vor dem Kollaps. Dabei ist der Höhepunkt in Brasilien noch nicht erreicht.

„Die Regierung hat fahrlässig gehandelt und nicht jeder kann behandelt werden. Die Eindämmung des Virus ist daher sehr schwierig. Beten Sie für unser Volk.“

Ein Hilferuf von Andre-Luiz Barros

Während hierzulande das Tragen von Masken für jedermann verpflichtend ist, können gerade einmal 5 Prozent der Menschen außerhalb der Ballungsgebiete einen Mund- und Nasenschutz ihr eigen nennen. Nur wenige Masken und Hygienemittel stehen hier den Menschen zu Verfügung. Deshalb hat sich humedica-Brasil dazu entschlossen, jüngere Frauen und Mütter aus armen Familien während der Pandemie zu beschäftigen. Die Damen nähen wunderschöne Masken selbst, damit humedica die Masken innerhalb der Bevölkerung an die Bedürftigen verteilen kann. Alle helfen zusammen. Sogar humedica-Brasil Vorstandsmitglied Leonardo de Souza verteilt und hilft so gut es geht.

Die humedica Schwesterorganisation ist seit Beginn der Pandemie verstärkt im Einsatz. Hauptaugenmerk liegt dabei an der Versorgung benachteiligter Familien. Seit der Schließung des örtlichen Kindergartens im März müssen auch die Kinder vermehrt betreut werden. Die Kollegen vor Ort haben Schulsachen ausgedruckt, Buntstifte gekauft und Lern- und Hausaufgaben für die Kinder zusammengestellt.

Schon am Ostersonntag hat humedica-Brasil 110 Schachteln Schokolade an die Kinder verschenkt. Als registrierte Organisation kann humedica-Brasil auch Nahrungsmittelspenden von der Regierung verteilen. Zu Beginn waren es 65 Familien, die von humedica durch regelmäßige Kontaktaufnahme betreut und mir Hilfsgütern versorgt wurden. Regionen rund um Rio wie, Campo do Coelho, Prainha, Barracão dos Mendes und Conquista werden verstärkt von humedica-Brasil besucht. Bei jenen Familien, die nicht telefonisch betreut werden können, schauen die Koordinatoren von humedica-Brasil regelmäßig, mit eingehaltenem Sicherheitsabstand, vorbei.

Aber auch dank einzelner, weniger Sachspenden wie Lebensmittel, Kleidung oder Hygieneartikel von Privatpersonen oder Firmen kann humedica- Brasil zumindest ein wenig helfen. Vor allem Starbucks ist auf humedica-Brasil aufmerksam geworden und spendet Brot, Kaffee und Milch. Aber auch von Deutschland erhält humedica-Brasil Unterstützung seitens der Stiftung Augustinum.

Auch die Menschen, die im Schatten Rios leben, werden von humedica-Brasil mit Lebensmittelpaketen versorgt. Viele Obdachlose sind in den Slums Rios schutzlos dem Virus ausgeliefert. Sie können nirgends hin und nur wenige sorgen sich um sie. Für humedica und seine Schwesternorganisation ist jedes Leben gleich wertvoll und auch in Kaufbeuren versucht man in Brasilien so gut es geht zu unterstützen.

Das brasilianische humedica-Team hat das Einsatzgebiet ausgeweitet und besucht auch regelmäßig die Region Jardim Maravilha. Diese wurde schon im März bei den heftigen Fluten schwer getroffen. Die Menschen leiden immer noch unten den Folgen der Überschwemmungen. Von der Regierung vergessen regieren hier Armut und Kriminalität. Entschlossen, die Menschen dort nicht im Stich zu lassen, plant humedica-Brasil ein Notfalltraining, damit sich die Bewohner bei künftigen Katastrophen besser schützen können.
Bis dahin sind die Kollegen jeden Tag unermüdlich im Einsatz um für andere Menschen einzustehen und Hilfe in die dunkelsten Ecken Rios zu bringen. Helfen Sie mit!