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Der seit 5 Jahren andauernde Bürgerkrieg zwischen den Huthi-Kämpfern und der international anerkannten Regierung hat Jemen in eine schwere humanitäre Krise gestürzt. Mehr als 80% der insgesamt 30 Millionen Einwohner benötigen dringend Hilfe. Die Menschen im Jemen leiden. Die Vereinten Nationen sprechen von einer der schlimmsten vom Menschen verursachten, humanitären Krisen der jüngsten Zeit.

Das ohnehin schon arme Land im Süden der arabischen Halbinsel ist verwundbarer denn je. Der anhaltende Konflikt hat nahezu die gesamte Infrastruktur zerstört. Häfen und andere wichtige Verkehrspunkte sind geschlossen. Es fehlt an grundlegender Versorgung, Sicherheit und einem funktionierenden Gesundheitssystem. Sauberes Wasser gibt es nicht. Laut Angaben von UNICEF stirbt alle 10 Minuten ein Kind an vermeidbaren Krankheiten.

Vor allem Cholera und andere epidemische Krankheiten zwingen das Land in die Knie. Ende 2019 meldete das Gesundheitsministerium 766.265 Cholera-Verdachtsfälle und bringt 995 Todesfälle mit der Krankheit in Verbindung. Doch am schlimmsten ist der Hunger. Viele Frauen und Kinder leiden an Unterernährung. Laut den Zahlen der Vereinten Nationen sind 7,3 Millionen Menschen auf Ernährungsdienste angewiesen. Ohne diese droht ihnen der Hungertod.

Bereits vor dem Konflikt waren die Menschen auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Mit den anhaltenden Kampfhandlungen, internationalen Embargos und der Zerstörung der Infrastruktur entstehen neue Herausforderungen für die Versorgung der Menschen. Die Sicherheit für humanitäres Personal kann das Land nicht gewährleisten. Auch zivile Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen oder Pflegeheime sind unter Beschuss geraten oder zerstört worden. Über 12.000 Zivilisten sind nach Angaben der internationalen Gemeinschaft bereits ums Leben gekommen. Viele weitere Menschen könnten folgen, wenn sich die Situation nicht rasch ändert.

Hinzu kommt die Gefahr des neuartigen Virus Sars-CoV-2. Viele Länder haben selbst mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen und reduzieren die Hilfslieferungen auf ein Minimum. Jemen steht dieser Gefahr schutzlos gegenüber. Eine angemessene medizinische Versorgung ist für Infizierte Personen undenkbar. Händewaschen mit sauberem Wasser ist eine reine Wunschvorstellung, wenn es nicht einmal sauberes Trinkwasser gibt.

humedica bleibt weiterhin an der Seite von ADRA Jemen. Gemeinsam ermöglichen wir die Versorgung von 7.500 Menschen. Nahrung und Gesundheit sind derzeit die wichtigsten Grundbedürfnisse für die Menschen und werden vom Partner vor Ort umgesetzt. Vor allem Frauen und Mädchen mit Kindern unter 5 Jahren sowie Kinder und Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind am verwundbarsten. Sie sollen von der Unterstützung profitieren und Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten. Die Einrichtung medizinischer Notfallteams, die sich aus Ärzten, Hebammen, Krankenschwestern und medizinischen Assistenten zusammensetzen, werden daher nicht nur die bedürftigen Menschen besser versorgen können, sondern gezielt Leben retten.

Gemeinsam mit ADRA Jemen setzen wir uns außerdem dafür ein, dass Männern und Frauen bei der Gesundheitsversorgung kein Nachteil durch ihr Geschlecht entsteht. Auch im Kampf gegen die Unterernährung gehen humedica und ADRA Jemen entschlossen vor und ermöglichen eine stationäre Behandlung. Denn jedes einzelne Leben im Kampf gegen den Hunger zählt und dafür setzten wir uns gemeinsam ein.

Hoffnungsvoll blicken wir in die Zukunft und wünschen Jemen den langersehnten Frieden, damit die nächsten Generationen ohne Hunger und Leid aufwachsen können.