Skip to main content

Es geht um Regie, einen kranken Jungen, auf den Philippinen; Dr. Michael Brinkmann und einen humedica-Einsatz in dem südostasiatischen Land, nach dem Wirbelsturm "Haiyan".

Regie lebt mit seinen Eltern und vier Geschwistern in einem kleinen Dorf mit etwa 60 Einwohnern, nahe der Hauptstadt Tacloban in der Provinz Leyte. Hauptverdiener in der Familie ist sein Vater. Dieser verdient als Tagelöhner auf dem Bau umgerechnet etwa drei Euro pro Tag. Die Mutter arbeitet auf dem Feld und versorgt die Kinder. Mit 14 Jahren erkrankt Regie an einer eitrigen Halsentzündung. Im Dorf gibt es keine Gesundheitsversorgung, die Familie hat kein Geld für den Arzt und somit auch nicht für eine Behandlung. So führt die Halsentzündung zu einer schnell fortschreitenden Herzklappenentzündung. Regie wird immer schwächer, aber es ist keine Hilfe in Sicht.

Im November 2013 fegt zu allem Unglück ein schrecklicher Taifun mit dem Namen "Haiyan" über das Land und bringt Zerstörung und viele Verletzte. Doch Gott sein Dank reist damit auch ein humedica-Ärzteteam zu einem Katastropheneinsatz nach Tacloban.

„Wir waren als Mobile Klinik in einem Dorf in einer teilzerstörten Turnhalle tätig“, erinnert sich Dr. Michael Brinkmann an den Einsatz: „Da kam Regie mit seiner Mutter zu uns. Sie war sehr schüchtern und hat sich entschuldigt, dass sie mit ihrem Sohn komme, der aber nicht durch den Taifun verletzt sei. Regie bekam sehr schlecht Luft, konnte nur mit Hilfe der Mutter laufen. Seit etwa sechs Monaten gehe es ihm immer schlechter, er könne auch nicht mehr mit den Anderen Fußball spielen und zur Schule gehen. Ich stellte den Verdacht auf eine Herzklappenerkrankung und versprach, mich um ihn zu kümmern.“

Dr. Brinkmann ist ein Mediziner mit Herz. Sein Versprechen nimmt er ernst. Es umzusetzen ist jedoch nicht so ganz leicht, in einem Dorf ohne Strom und Telefon. Zusammen mit den humedica-Koordinatoren organisiert er weitere Schritte. Überlegungen Regie für eine Operation nach Deutschland zu bringen scheitern daran, dass dieser nicht transportfähig ist. Nach einigem Hin und Her wird eine sehr gute Klinik in Manila gefunden. Doch die Kosten sind hoch. Dank vieler Spender aus dem privaten und beruflichen Umfeld von Dr. Brinkmann kommt genug Geld zusammen. Ein Rentner Ehepaar spendet einen erheblichen Betrag: „So können wir der Jugend eine neue Zukunft geben“, sagen sie. Täglich 150 Pesos (2,63 Euro) - fast einen Tageslohn - zahlen die Eltern für die Behandlungen, selbst. Die Mutter hat eigens für Regies Medikamente einen Job in der Schulkantine anfgefangen. Mit Spendengeldern der humedica-Einzelfallhilfe werden der fehlende Betrag, Transportkosten sowie die anschließende Versorgung, übernommen.

Regie hat sich sehr schnell von der Operation erholt. Er ist jetzt 20 Jahre alt, konnte die Schule beenden und ein Studium mit einem staatlichen Stipendium beginnen. In einem Brief an Dr. Brinkmann drückt er seine tiefe Dankbarkeit aus. Auch er möchte nun mit seinem neuen Leben anderen Menschen helfen.

„Sechs weitere Kinder wurden nach dem Einsatz auf den Philippinen weiterhin medizinisch betreut. Drei Kinder waren besonders schwer erkrankt, darunter Regie, erklärt die zuständige humedica-Sachbearbeiterin, Andrea Trautmann. „Viele haben mitgeholfen und nur so war es möglich, dass diese Kinder erfolgreich medizinisch versorgt werden konnten.“

„Tatsache ist, Regie würde ohne diesen Einsatz nicht mehr leben“, ist Dr. Brinkmann überzeugt: „Es ist immer wieder etwas besonders, neben den vielen Schicksalen im Einsatz, eine Lösung für jemanden wie Regie zu finden. Die Frage, ob man im Anschluss einer Katastrophe einzelnen Menschen helfen soll, muss jeder für sich beantworten. Ich habe dies für mich beantwortet… Das Engagement für Regie überschreitet deutlich den humedica-Einzelfallhilfe Font. Gerne habe ich zusätzlich Spenden gesammelt. Regie und seine Familie haben nun eine neue Perspektive. Das war und ist den Einsatz wert“, freut sich der beherzte Arzt und, dass er trotz widriger Umstände helfen konnte.

Ermöglichen Sie dauerhafte Hilfe