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Gut 5.000 Kilometer Luftlinie von Deutschland entfernt hat humedica-Einsatzkraft Dr. Michael Scholten zum zweiten Mal mit einfachsten Hilfsmitteln Menschen vom Stamm der Kara in Äthiopien geholfen. Unterstützt wurde er dabei durch Yann Steinmann der Agentur echtgut in Saarbrücken. Der leitende Oberarzt aus der Fachklinik Saarschleife der Johannesbad AG hat zweieinhalb Wochen in unserer Klinik im südäthiopischen Omo-Tal gearbeitet. Sein Fazit: „Es geht vorwärts.“ Der Mediziner hat sich dort erneut mit dem Heiler ausgetauscht und ihm einige medizinische Edelstahlinstrumente mitgebracht – im Austausch gegen seine bisherigen verrosteten Hilfsmittel.

„Hier treffen westliche Medizin und Stammesheilkunde zusammen – wir lernen beide voneinander“, freut sich Michael Scholten. Das einheimische Klinikpersonal schulte Scholten am Ultraschallgerät in der Geburtsvorbereitung. Und was nimmt er mit zurück in seinen Alltag? „Die ehrliche gegenseitige Wertschätzung von Arzt und Patient, aber auch die einfachen handwerklichen Fähigkeiten des Heilers beim Zähne ziehen oder beim Richten von Gelenken – er macht das einfach intuitiv,“ so Scholten.

Das neu erstellte Mutter-Kind-Haus bietet zusammen mit der ebenfalls neu ins örtliche Team integrierten Hebamme einen weiteren Meilenstein in der medizinischen Grundversorgung und führt zu einer massiven Verbesserung der Sterblichkeit und Komplikationsrate.

Neben der Tätigkeit vor Ort - im Grenzgebiet von Südsudan, Kenia und Äthiopien - ohne Strom und Wasser gab es Einsätze mit Hilfe des Ambulanzfahrzeugs und auch in „benachbarten Kliniken“, die dann allerdings schon vier Stunden Fahrzeit entfernt liegen. Dabei ging es um Hygienemanagement und praktische Schulungen dortiger Pflegekräfte und Medizinstudenten.

Als Unterstützung hat Scholten nicht nur sich selbst und seine Erfahrung mitgebracht; auch Medikamente hatte er im Gepäck – gespendet von der Klinik Saarschleife. Er meint: „Zielführend ist aber nicht nur eine einmalige Intervention, auch die Mitarbeiter vor Ort, die völlig alleine in dieser Region arbeiten, brauchen begleitend menschliche Unterstützung und Anerkennung“. Aus diesem Grunde fungiert Michael Scholten als Supervisor für den örtlichen humedica-Koordinator.

Einen Eindruck von seinem Besuch bei den Kara im Süden Äthiopiens verschafft Michael Scholten in diesem Video: