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Über drei Tage sah es so aus, als sei Mexiko trotz des massiven Bebens glimpflich davon gekommen, sofern man im Kontext von mutmaßlich mehr als 90 Toten, mehreren einhundert Verletzten und tausenden zerstörter Gebäude überhaupt diese, auf beinahe zynische Art relativierende Feststellung treffen darf. Sehr analytische Rückschauen werden aber wohl in jedem Fall zu dem Ergebnis kommen, dass es bei dieser Stärke von 8.2 auf der Richterskala für die Menschen in Mexiko deutlich schlimmere Konsequenzen hätte haben können. 72 Stunden nach der Katastrophe erreichte humedica ein Hilferuf direkt aus dem Katastrophengebiet, seit einigen Tagen hilft ein Einsatzteam am Ort.

Am stärksten betroffen waren die südlich an der Grenze zu Guatemala gelegenen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca. Entlang der Küste gab es die meisten Opfer, hier gab es die größte Anzahl an Verletzten und stärksten Zerstörungen. Entsprechend arbeiten die humedica-Helfer in dieser Region rund um die etwa 100.000 Einwohner starke Stadt Juchitán.

Auch ohne Einsatzentscheidung gehört zum professionellen Vorgehen nach Katastrophen, die Situation über verschiedene Informationskanäle weiter zu beobachten und zu bewerten. Zu diesen Quellen zählen auch lokale Partnerorganisationen, die humedica in nahezu allen von Katastrophen betroffenen Regionen weltweit hat.

Francisco Peña Orozco, Leiter der örtlichen Organisation Prosigue, erreichte uns am dritten Tag nach der Katastrophe mit seinem eindringlichen Hilferuf: „Wir haben alleine hier in Juchitan mindestens 90 Tote und hunderte Verletzte. Auch wenn die Behörden anfangs helfen konnten, werden viele Patienten an improvisierten Plätzen auf der Straße behandelt, weil das Krankenhaus stark zerstört wurde. Es gibt einen großen Bedarf an Medikamenten und ärztlicher Hilfe, vor allem auch in den umliegenden Dörfern.“

Nach Abwägung aller zur Verfügung stehenden Informationen und Möglichkeiten entschied die humedica-Geschäftsleitung, auf diesen Hilferuf zu zu reagieren und umgehend ein medizinisches Einsatzteam zu entsenden. Neben den Koordinatoren Rudolf Wasem (Berlin), Naomi Vicente (Berlin) und Susanne Merkel (Landsberg) haben die Ärztin Anja Fröhlich (Hannover) und OP-Pfleger Klaus Ruhrmann (Rheda-Wiedenbrück) die Reise nach Mexiko angetreten und helfen bereits seit einigen Tagen im Rahmen mobiler Klinikeinsätze.

humedica steht für nachhaltige medizinische Katastrophenhilfe, aus der in aller Regel auch Wiederaufbauprojekte resultieren. Wir haben nach den massiven Erdbeben in Haiti und Nepal etwa tausenden Menschen helfen können und möchten sehr gerne auch den Betroffenen in Mexiko dienen. Sie haben uns mit Ihren gezielten Spenden in der Vergangenheit immer wieder den Auftrag dazu gegeben. Wir möchten Sie heute sehr freundlich bitten, auch bei diesem Einsatz in Mexiko an unserer Seite zu stehen. Bitte werden Sie Teil des Einsatzteams. Vielen herzlichen Dank.

humedica bittet die Bevölkerung in Deutschland um Unterstützung für Katastrophenhilfe in Mexiko.