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Seit 2005 ist humedica im Niger und damit in einem der ärmsten Länder der Welt tätig. Nach umfassenden Hilfsmaßnahmen bei den Hungersnöten in den Jahren 2005 und 2010, fokussiert sich die aktuelle Arbeit auf die Führung der Mutter-Kind-Klink von humedica unweit der Hauptstadt Niamey und die Unterstützung eines Behindertenheims in der Stadt Maradi. In beiden Projekten tut sich aktuell eine Menge.

Umbau der Mutter-Kind-Klinik in Kollo

Bereits im Jahr 2006 hat humedica mit der lokalen Partnerorganisation Hosanna Institut du Sahel (HIS) mit dem Aufbau des Versorgungszentrums Hosanna Complexe de Santé in der Provinzstadt Kollo begonnen. Dank der großzügigen Unterstützung von Ein Herz für Kinder – Bild hilft, konnten nun dringende bauliche Verbesserungen an der Klinik vorgenommen werden.

So wurde etwa eine Trennmauer im Lagergebäude der Klink errichtet. Der Einbau dieser Mauer gilt dem Zweck, den Stromverbrauch des gesamten Gebäudes zu senken, indem ein neuer Kühlraum für die Lagerung von Medikamenten und Nahrungsmitteln entstand. Der teure Einsatz von Generatoren bei Stromausfall ist nun mehr und mehr überflüssig und bereits jetzt können erhebliche Einsparungen beim Stromverbrauch verzeichnet werden.

Außerdem konnte eine neue Mauer rund um das Klinikgebäude gebaut werden, wodurch nun kein unkontrollierter Zugang zum Gelände mehr möglich ist. Das Krankenhaus und seine Mitarbeiter, aber auch die hilfesuchenden Patienten sind nun viel besser vor Angriffen, Überfällen oder Anschlägen geschützt, als zuvor. Ein wichtiger Punkt, wenn man die zunehmende Bedrohung durch extremistische Übergriffe auf westliche Einrichtungen bedenkt. Zusätzliche Sicherheit verschafft der Klink ein Wachposten, der genau gegenüber dem Eingang aufgestellt wurde und den Zugang auf das Gelände Tag und Nacht kontrolliert.

Und auch einige kleinere Baumaßnahmen tragen dazu bei, den Patienten eine bessere Versorgung zu ermöglichen. So wurde unter anderem aus kulturellen und hygienischen Gründen zusätzlich zu dem bisherigen Toilettenhaus, das von allen genutzt wurde, ein zweites errichtet, wodurch alle Patienten und Mitarbeiter nun die Möglichkeit haben, getrennte Toiletten zu benutzen.

Um auch die Wasserversorgung der Klinik zu verbessern, wurde ein eigener Klinik-Brunnen gebohrt und mit einer solarbetriebenen elektrischen Pumpe ausgestattet. Damit ist die Versorgung des Krankenhauses mit sauberem Trinkwasser unabhängig vom öffentlichen Versorgungssystem gewährleistet – ein wichtiger Meilenstein, der besonders bei den regelmäßigen Dürren im Niger von unschätzbarem Wert ist.

Maradis "Haus der Hoffnung" entwickelt sich

Seit Februar 2016 unterstützt humedica, neben der Klink, außerdem ein Zentrum für Menschen mit Behinderungen in Maradi, der drittgrößten Stadt im Niger. Zu Projektbeginn, Anfang Juni, wurden alle 30 vorhandenen Ausbildungsplätze von Frauen eingenommen, die dort das Nähen und Stricken erlernen werden. Zur Neueröffnung investierte humedica gemeinsam mit Projektpartner Dominikus Ringeisen Werk in verschiedene Reparaturen des Gebäudes und Neuanschaffungen, wie zum Beispiel Nähmaschinen.

Dank einer zusätzlichen Finanzierung durch das Dominikus Ringeisen Werk kann die Ausbildung nun auch auf Schweißen und Lederbearbeitung in Maradis „Haus der Hoffnung“ ausgeweitet werden, um die ohnehin schwierigen Perspektiven der Teilnehmer noch weiter zu verbessern.

Vor Ort wird das Zentrum von Mitarbeitern unserer Partnerorganisation "Hosanna Institute du Sahel" unterstützt, die im selben Ort auch eine Nähschule für nicht behinderte Bedürftige unterhält. Mit dem Leiter der Nähschule übernimmt ein HIS-Mitarbeiter die Aufsicht über die Aktivitäten des Behindertenzentrums, stellt die Verwendung der Projektgelder sicher und kümmert sich um die Einstellung geeigneten Personals, wie Ausbilderinnen, einen Koch oder einen Buchhalter.

Zu Projektbeginn wurde außerdem ein Materialvorrat angeschafft, der sich durch die Verkaufserlöse der angefertigten Ware, wieder refinanziert. Verkauft werden soll in Zukunft auf dem Markt in Maradi, doch auch Auftragsarbeiten sollen nach und nach umgesetzt werden, um den behinderten Menschen eine gesicherte Einnahme und faire Verhältnisse zu ermöglichen.