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6.340 bestätigte Todesopfer, zehntausende Verletzte, Millionen Obdachlose. Die Zahlen der Leidtragenden durch „Haiyan“ lesen sich auch zwei Jahre nach der Naturkatastrophe noch immer wie ein Albtraum. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 315 Kilometern in der Stunde zerstört der Wirbelsturm am 8. November 2013 alles, was ihm auf den philippinischen Inseln Leyte und Samar im Weg stand. Menschen, Autos, Häuser – „Haiyan“ wirbelte sie durch die Luft als wären es Spielfiguren und hinterließ ein einzig großes Schlachtfeld.

Die Helfer von humedica reagierten sofort. Über sechs Monate versorgten zahlreiche ehrenamtliche Ärzteteams Verletzte, verteilten Hilfsgüter, spendeten Trost. Auch Wochen nach der Katastrophe erreichten die Helfer aus Deutschland noch immer Orte, die bis dahin von der Außenwelt abgeschnitten waren. „Das Ausmaß der Zerstörung, das Leid der Menschen – es war eine apokalyptische Situation.“, erinnert sich Projektkoordinatorin Steffa Waffenschmidt, die die Hilfsmaßnahmen vor Ort leitete.

Heute, zwei Jahre nach dem Sturm, sind dessen Folgen weiterhin Teil des Alltags für die philippinischen Küstenbewohner. Zahlreiche Häuser sind noch nicht wieder aufgebaut, die Landwirtschaft erholt sich naturgemäß nur schleppend und Viele stehen weiterhin vor der Herausforderung, ihrer Familie tagtäglich etwas zu Essen auf den Tisch zu bringen.

Gemeinsam mit einem lokalen Team engagiert sich humedica aus diesen Gründen nach wie vor in den betroffenen Gebieten und begleitet die Menschen Schritt für Schritt auf ihrem Weg zurück in den Alltag vor dem 8. November 2013. Am Projektstandort Hernani unterstützt das Patenschaftsprogramm 250 bedürftige Familien. Kinder erhalten Zugang zu Bildung, Erwachsenen wird bei der Neugründung kleiner Gewerbe unter die Arme gegriffen. Auch wenn es an Lebensmitteln, Medikamenten oder Hygieneartikeln fehlt, springt humedica ein und versorgt die Familie mit allem Nötigen.

Eine weitere, besonders schöne Form der Hilfe, findet nun zum zweiten Jahrestag der Katastrophe ihr gelungenes Ende: Auf der Insel Leyte konnte humedica gemeinsam mit dem lokalen Partner PHILRADS zwei Geburtshäuser bauen und ausstatten. Das erste Gebäude konnte nun eröffnet und an die Vereinigung der örtlichen Hebammen übergeben werden.

Nachdem „Haiyan“ das alte Geburtshaus der zuständigen Hebamme Jessievel dem Erdboden gleich machte, behandelte sie die schwangeren Frauen in einem provisorischen Zelt. Doch an Geburten war wegen des fehlenden medizinischen Materials nicht mehr zu denken, die Frauen waren gezwungen, ihre Kinder zuhause zur Welt zu bringen. In der neuen Einrichtung wird nun jede Schwangere kostenlos betreut und kann in einer sicheren Umgebung entbinden.

Und auch der Wiederaufbau zerstörter Häuser kann durch zielgerichtete Maßnahmen weiter forciert werden. Durch die Verteilung sogenannter „Shelter Repair Kits“ erhalten Familien, die ihr beschädigtes Haus aus eigener Kraft bis heute noch nicht wiederaufbauen konnten, passende Baumaterialien und können so für ein sicheres Zuhause für ihre Angehörigen sorgen.

In den vergangen zwei Jahren konnten wir bereits viele gemeinsame Schritte mit den Menschen auf den Philippinen gehen. Doch bis Taifun „Haiyan“ keine zentrale Rolle mehr im Leben der Betroffenen spielen wird, werden weitere Jahre vergehen müssen. Deshalb bitten wir Sie heute herzlich: Gehen Sie gemeinsam mit uns die nächsten Schritte auf den Philippinen und ermöglichen Sie den Menschen eine sichere und sorgenfreie Zukunft. Vielen Dank!