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Wer an den Niger denkt, der denkt mit Sicherheit auch an das Klima des westafrikanischen Landes, das sich vor allem durch zwei Eigenschaften charakterisieren lässt: heiß und trocken. Die Durchschnittstemperaturen des von Wüsten durchzogenen Staats erreichen im Sommer bis zu 34 Grad, Niederschläge existieren kaum bis überhaupt nicht. Immer wieder leidet die Bevölkerung unter daraus resultierenden Dürren und Hungersnöten.

Dass sich der Niger ungeachtet seines Klimas auch regelmäßig mit den Auswirkungen von Unwettern und Stürmen auseinander setzen muss, ist den meisten Menschen dagegen wohl neu. Besonders der vergleichsweise dicht besiedelte Südwesten des Landes mit der Millionenstadt Niamey in seiner Mitte, wird immer wieder Schauplatz von schweren Gewittern, wovon auch die humedica-Klinik "Complexe de Santé Hosanna" im unweit entfernten Kollo nicht verschont bleibt. Mehrere Male kappten umgestürzte Bäume bereits die Stromversorgung des Krankenhauses und legten etwa die Medikamentenkühlung oder Laborgeräte lahm.

Hinzu kommt die unzuverlässige staatliche Stromversorgung, die bei Überlastung immer wieder ausfällt. Patienten konnten daraufhin nicht mehr angemessen behandelt werden, Licht fehlte und die Sicherheit in der Nacht war nicht mehr gewährleistet. Doch dank großzügiger Spender und fleißiger Helfer gehören diese Schwierigkeiten nun der Vergangenheit an.

Bereits im vergangenen Oktober wurde ein solargestütztes Energieversorgungssystem per Schiffscontainer auf die Reise in Richtung Niger geschickt und konnte nun von freiwilligen Helfern aus Deutschland aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Die Solaranlage ermöglicht der Klinik Sonnenenergie direkt zu nutzen, so dass bei einem erneuten Stromausfall darauf zurückgegriffen werden kann. Und Sonne gibt es im Niger ja bekanntermaßen im Überfluss.

Dass die Anlage problemlos funktioniert, konnte bereits kurz nach ihrer Inbetriebnahme belegt werden, als erneute Stromausfälle in und um die Stadt Kollo die Energieversorgung des humedica-Krankenhauses unterbrachen. Doch statt wie in der Vergangenheit auf den Wiederaufbau der Stromversorgung warten zu müssen, sprang nun umgehend der Generator der Solaranlage an und lieferte die notwendige Elektrizität. Auf diese Weise konnte nicht nur der Klinikbetrieb ohne Unterbrechung fortgeführt werden, sondern auch effektiv Strom gespart werden.

„Dank der neuen Anlage können wir die Klinik zu großen Teilen mit Sonnenenergie versorgen und vor den Folgen von Stromausfällen schützen. Gleichzeitig setzen wir mit dieser erneuerbaren Energiequelle auf Nachhaltigkeit.“, erklärt humedica-Projektleiter Klaus Haas. „Am meisten freut uns jedoch, dass die gesicherte Energieversorgung dazu beisteuert, unsere Patienten bestmöglich zu behandeln.“

Das Krankenhaus wurde in Folge der schweren Hungersnot im Jahr 2005 erbaut und konzentriert sich bis heute schwerpunktmäßig auf Mutter-Kind-Betreuung und Geburtshilfe. Durch ihr hohes medizinisches Niveau und die gute Ausstattung ist die Klinik mit die erste medizinische Anlaufstelle für die 40.000 Bewohner der Stadtgemeinde Kollo und trägt maßgeblich zur Gesundheitsversorgung für die Frauen und Kinder der Region bei.

Doch der Niger gehört weiterhin zu den ärmsten Ländern dieser Erde. Wiederkehrende Hungersnöte kosten immer wieder zahlreiche Menschenleben. Bitte unterstützen Sie die Menschen im Niger mit einer konkreten Spende und helfen Sie uns helfen. Jeder Cent zählt. Vielen Dank!

Für die großzügige Spende und reibungslose Inbetriebnahme der Solaranlage bedankt sich humedica herzlich bei Jinko Solar, Alpensolar, Solutronic und Ursa, sowie allen freiwilligen Helfern.