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Die Verteilungen von Patrick Khamadi und Klaus Ruhrmann in Syrien sind vorbei, beide sicher und gesund nach Deutschland zurückgekehrt. Koordinator Patrick Khamadi blickt zurück.

„Durch die Schwierigkeiten, die wir gegen Ende unserer Hilfsgüterverteilung hatten, änderten wir unsere Strategie. Das mussten wir auch tun, um fertig zu sein, bevor es dunkel wird.

Entsprechend transportierten wir alle Waren von Marea in eine Lagerhalle in Talaleen. Unser Vorhaben war es, am folgenden Tag in der Gegend um Marea möglichst viel zu verteilen. In diesem Gebiet waren über 2.400 Personen registriert, was logistisch eine sehr große Herausforderung bedeutete.

Deshalb brachten wir bereits am Vormittag des Tages der Verteilung die 2.000 Wolldecken in die sichere Lagerhalle in Marea. Die Decken für Homs und Damaskus sollten später dann durch unsere zuverlässigen lokalen Kontakte übergeben werden.

Den späteren Vormittag verbrachten wir mit Flüchtlingsfamilien, denen wir Rollstühle geschenkt hatten. Diese Aufgabe hatten wir spontan übernommen, weil die Führungskräfte des Büros von Relief in Marea uns doch nicht als helfende Hände für die Verteilung zur Verfügung standen, wie ursprünglich vereinbart.

Einzelschicksale in Aleppo

Rama Jaber

Rama Jaber ist ein aktives, hübsches 4-jähriges Mädchen, die leider unter spastischen Lähmungen leidet. Während unseres Besuches in ihrem Zuhause reagierte sie sehr positiv.

Ihre Eltern, Frau Sana’a und Herr Mustafa Jaber luden das humedica-Team ein, um ihre Tochter kennenzulernen. Wir ermutigten sie, ihre Tochter mit Freude an den Herausforderungen zu erziehen.

Auch wenn in den Augen der Mutter Traurigkeit zu sehen war, war es für uns eine Freude zu hören, wie Sana’a und Mustafa ihr Bestes geben, ihre Tochter liebevoll und bestmöglich großzuziehen. Wir ermutigten sie sehr, so weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Sie stimmten uns vollkommen zu, dass es der beste Weg sei, Rama mit Liebe zu erziehen und viel mit ihr zu sprechen sowie ein paar physiotherapeutische Übungen mit ihr zu machen und sie so viel wie möglich in den Alltag einzubinden.

Auch Ramas drei ältere Geschwister waren glücklich darüber, dass die Eltern ihr Bestes für Rama versuchen.

Rama selbst ist ein unglaubliches Mädchen: sie hört sehr gerne klassische Musik, wie die Laxenburger-Polka Opus 69, zu deren Augen und Hände sich im Takt mitbewegten. Wenn ihr ein Musikstück nicht gefiel, gab sie das sofort deutlich zu verstehen und es musste umgeschaltet werden!

Eisa Omar

Eisa wurde mit behinderten Beinen und schwachen Armen geboren. Ihre Augenbewegungen sind sehr aktiv und sie sieht sich Menschen sehr genau an. Obwohl sie manchmal traurig aussieht, sah man ihr Funkeln in den Augen, wenn sie mit ihren Geschwistern spielte.

Sie machte es sich gemütlich in ihrem neuen Rollstuhl, den sie von humedica geschenkt bekam. Ihre Brüder und ihre Schwester empfingen und verabschiedeten das humedica-Team so freudenstrahlend, dass es uns sehr berührte.

Mustafa Abdulkadar

Mustafa reiste im Juli 2012 von Aleppo nach Talaleen, nachdem in Aleppo kein Ende der kriegerischen Handlungen in Sicht war und immer noch nicht ist. Seit 1982 ist er körperlich schwer eingeschränkt, was auf ein medizinisches Versagen im Krankenhaus zurückzuführen ist. Seither kann er beide Beine nicht mehr richtig bewegen, besonders das rechte ist nicht zu gebrauchen.

Zurzeit ist Mustafa arbeitslos. Er hat drei Kinder, ein Mädchen ist vier und seine zwei Jungs sind drei und ein Jahr alt. Er musste mit seiner Familie sehr schnell von Aleppo fliehen und all sein Hab und Gut dort zurücklassen.

Er war humedica überaus dankbar, weil dieser Rollstuhl ihm helfen wird, sich in Talaleen wieder frei bewegen zu können und mobil zu sein. „Außerdem werde ich nun leichter eine Arbeit finden können, sobald die Lage in Syrien stabiler ist“, sagt Mustafa mit zufriedenem, dankbarem und erleichtertem Gesichtsausdruck.

DANKE!

Wir danken allen Spendern für die freundliche Unterstützung unserer Bemühungen in Syrien und dem Libanon. Noch immer ist die Situation in Syrien für zehntausende Menschen dramatisch, ein Ende der Kämpfe nicht in Sicht. Bitte stehen Sie bei allen weiteren Aktivitäten an unserer Seite. Vielen Dank!