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Große Hilfsprojekte bestehen in der Regel aus vielen kleinen Teilen, die zusammen ein Ganzes ergeben. So liegt auch im Hilfsprojekt von humedica im Flüchtlingslager Melkadida zwar der Schwerpunkt auf medizinischer Versorgung durch unsere medizinischen Einsatzkräfte.

Darüber hinaus aber unterstützt humedica auch auf verschiedene Weise die Arbeit von Partnerorganisationen in jedem der fünf großen Flüchtlingscamps im Süden Äthiopiens. Möglich wird diese Hilfe auch durch die großzügige Unterstützung von Großspendern, wie zum Beispiel der Stiftung BILD hilft e. V. – „Ein Herz für Kinder“.

Dank der finanziellen Mittel, die BILD hilft e. V. – „Ein Herz für Kinder“ im Jahr 2012 für unser Hilfsprojekt in Äthiopien zur Verfügung gestellt hat, konnten wir dazu beitragen, die Qualität der Behandlung für Patienten, besonders von Schwangeren, in den Gesundheitseinrichtungen der Flüchtlingslager und auch die Behandlungsmöglichkeiten auszubauen. Die folgenden Punkte geben einen Einblick, was durch die Unterstützung möglich geworden ist:

Baby-Kits

Pflegeprodukte für Neugeborene und Säuglinge sind ein rares Gut in jedem Flüchtlingslager. Im Anschluss an zwei große Verteilungen so genannter „Baby-Kits“ für Frauen mit Kindern unter drei Monaten in Melkadida, liefert humedica bis heute diese Sets aus Babyöl, Babyseife und waschbaren Windeln in das staatlich geleitete Gesundheitszentrum in Melkadida. Jede Frau aus dem Flüchtlingslager, die ihr Kind in der dortigen Mutter-Kind-Station zur Welt bringt, erhält eines dieser Pakete.

Viele Kinder in den Flüchtlingsfamilien werden auf traditionelle Weise Zuhause geboren. Mangelhafte Hygiene und Standards bergen aus medizinischer Sicht dort aber Gefahren für Mutter und Kind. Die Baby-Kits stellen daher auch einen Anreiz dar, die Mütter dazu zu bewegen, zur Geburt ihrer Kinder in eine medizinische Einrichtung zu kommen.

Mittlerweile konnte diese Idee über Melkadida hinaus auf alle Camps ausgeweitet werden. humedica lieferte bereits vor einigen Monaten die ersten jeweils 140 Baby-Kits in die übrigen vier Lager. Für die kommenden zwei Monate wird in Kürze eine Lieferung von weiteren 150 Kits folgen. Das Gesundheitszentrum in Melkadida hat in den vergangen sechs Monaten schon mehr als 600 Baby-Kits erhalten und an Mütter ausgegeben.

Zusätzlich stellt humedica der Mutter-Kind-Station des staatlichen Gesundheitszentrums Eisen- und Multivitaminpräparate zur Verfügung. Im Rahmen der Geburtenvorsorge werden damit Mütter versorgt, die während der Schwangerschaft einen erhöhten Eisen- und Vitaminbedarf haben.

Wartebereiche für Patienten

Wo die Patienten bisher in der prallen Sonne der äthiopischen Wüste oder im spärlichen Schatten auf dem Gelände des staatlichen Gesundheitszentrums von Melkadida auf ihre Behandlung warten mussten, stellte humedica Anfang Dezember zwei neue Wartebereiche fertig.

Innerhalb von nur zehn Tagen Bauzeit errichtete humedica zwei Wellblechkonstruktionen, die Kranken und Hilfsbedürftigen nicht nur Schatten sondern auch Schutz vor Wind und Sandstürmen bietet, während sie im Freien auf ihre Behandlung warten.

HIV-Test-Kits

Um bestimmen zu können, ob Patienten mit dem HI-Virus infiziert sind, verfügt normalerweise jede medizinische Einrichtung in den Flüchtlingslagern über HIV-Test-Kits. Wichtig ist diese Untersuchung zur Bestimmung des HIV-Status insbesondere für die Medikamentengabe bei Kranken und Schwangeren, aber auch für Patienten die wissen möchten, ob sie sich mit dem lebensgefährlichen Virus angesteckt haben.

Insbesondere bei Schwangeren kann es entscheidend sein, über den HIV-Befund genau Bescheid zu wissen. Üblicherweise wird daher in den Gesundheitseinrichtungen der Flüchtlingslager jede schwangere Frau routinemäßig auf ihren HIV-Status getestet. Im Falle einer möglichen Infektion können so vor und nach der Geburt des Kindes antiretrovirale Medikamente verabreicht und so das Neugeborene vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus geschützt werden.

Nach einem Engpass an diesen wichtigen Schnelltests versorgt humedica nun schon seit mehreren Wochen die medizinischen Einrichtungen der fünf Flüchtlingslager mit den notwendigen HIV-Test-Kits. Insgesamt 2.000 Tests wurden bislang an die fünf Camps ausgeliefert.