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Sie waren tief bewegt, als sie nach gut einer Woche im Norden Syriens wieder deutschen Boden betraten. Das dreiköpfige Ersteinsatzteam von humedica traf während des Aufenthaltes Menschen, für die es längst nicht mehr um eine Positionierung in dieser blutigen und rücksichtslosen Auseinandersetzung geht, sondern ums blanke Überleben.

Ähnlich wie bei uns hat in Syrien der Winter begonnen. Für tausende Menschen in zerbombten Häusern und Schulen eine lebensbedrohliche Situation, es gilt zu handeln. humedica möchte mindestens 20.000 Decken in die Region Marea schicken und dort verteilen. Werden Sie heute zum Deckenspender!

Mit jedem Tag wird die Situation für Tausende bedrohlicher:
„Tränen in den Augen“

Selbstverständlich waren Koordinator Patrick Khamadi (Kaufbeuren), Internist Dr. Markus Hohlweck (Bonn) und OP-Pfleger Klaus Ruhrmann (Rheda-Wiedenbrück) sehr gut vorbereitet und informiert, als sie sich über die Zwischenstation Türkei auf den Weg in den Norden Syriens machten. Zudem verfügen alle Drei über sehr große, weil mehrjährige Erfahrung im Bereich der Katastrophenhilfe.

Dennoch traf sie die Situation tausender Menschen in der Region nordöstlich der umkämpften Millionenstadt Aleppo in gewisser Weise unvorbereitet. „Wir hatten mit einem bestimmten Verletzungsbild gerechnet, starken Zerstörungen sowieso und vor allem auch psychischen Folgen, die man bei Patienten beobachten würde“, erzählt Patrick Khamadi rückblickend, „nicht aber mit dieser dramatischen Situation, die wir in unzähligen kaputten Häusern sehen mussten: Familien schlafen auf dem blanken Boden, es gibt viel zu wenige Matratzen und vor allem Decken. Es fehlen warme Decken, damit es zumindest eine Chance gibt gegen die unerträgliche Kälte.“

Tatsächlich scheint der Faktor Kälte sich zu einer weiteren existenziellen Bedrohung für die Betroffenen im Norden des Landes zu entwickeln. „Wir haben wirklich schon viel erlebt in Katastrophensituationen auf dieser Erde, aber angesichts dieser Situation, angesichts der Verzweiflung der Menschen und unserer Machtlosigkeit hatten wir Tränen in den Augen“, erinnert sich Patrick Khamadi mit noch immer stockender Stimme.

Überhaupt kommt das Land nicht zur Ruhe, die brutalen Kämpfe fordern täglich Verletzte und Tote. Es gibt keine Annäherung zwischen den Parteien, mit jedem Tag wächst der Hass und die Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang scheint in unerreichbare Ferne zu rücken. Die Leidtragenden dabei sind Zivilisten, die alles verlieren: Ihr Zuhause, ihr Hab und Gut, ihre Familien und Freunde, ihre Gesundheit, nicht selten ihr Leben.

„Unsere Beobachtungen haben ergeben, dass in der Region Marea, nördlich von Aleppo gelegen, rund 45 Prozent der von Kälte Betroffenen Kinder sind“, führt der humedica-Koordinator, selbst Vater von drei Kindern, weiter aus. „Wir müssen so schnell wie möglich handeln!“

Krieg, Zerstörung, Leid und bald eine Invasion?
humedica startet große Hilfsaktion: Decken für Syrien

Zwei Meldungen zur Situation in Syrien erschütterten die weltweite Öffentlichkeit kurz vor Redaktionsschluss Mitte Dezember: Nach wohl seriösen Informationen verschiedener internationaler Geheimdienste sei der Einsatz von Giftgas durch Regierungstruppen im Bereich des Möglichen.

Die direkte Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten und kam aus den USA, wo im Falle einer solchen Wahl der Mittel eine direkte amerikanische Invasion in Syrien angekündigt wurde.

Auch diese Entwicklung verdeutlicht, in welcher Situation die Menschen in Syrien leben müssen. Die physischen und psychischen Belastungen für die Bevölkerung sind unvorstellbar, und die Perspektive scheint tatsächlich immer weniger Hoffnung zu bringen.

Liebe Freunde und Förderer, seit vielen Jahren bereits hilft humedica weltweit Menschen in Not. Wir dürfen das tun, weil Sie uns die Möglichkeiten dazu geben. Wir begreifen Ihre Unterstützung als Auftrag, nachhaltige Hilfe, konkrete Hoffnung und neue Chancen weiterzugeben. Vielleicht fällt Ihnen auf, dass dieser Artikel sehr viel emotionaler ist als die meisten anderen zuvor. Wir sind sehr bewegt von den Erlebnissen unseres Einsatzteams. Uns ist bewusst, dass wir sofort sehr gezielt helfen müssen. Bitte unterstützen Sie uns dabei!

Eine warme Decke kostet 10 Euro!
Helfen Sie uns auf Ihre Weise

Ihre Hilfe kann unterschiedliche Formen haben. Wir sind auf Ihre Spenden angewiesen, um diese große Zahl an Decken zu kaufen und nach Syrien transportieren zu können; jede warme Decke hat einen Gegenwert von 10 Euro. Werden Sie so zum Deckenspender.

humedica e. V.
Stichwort „Decken für Syrien
Konto 47 258
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Auch mit dem Senden einer sms können Sie die humedica-Projektarbeit unterstützen: Stcihwort DOC an die 8 11 90 und von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro in die Hilfsmaßnahmen für notleidende Menschen.