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Mittlerweile befindet sich bereits das zweite humedica-Einsatzteam im Norden des Irans, um dort den Überlebenden der schweren Erdbeben gezielte Hilfe zu leisten. Heute reisen mit Krankenpfleger Matthias Gerloff (Ammerbuch) und Ärztin Derya Sivritas (Bonn) zwei weitere medizinische Kräfte ins Katastrophengebiet. Das Team arbeitet im Epizentrum der Beben und erfährt große Dankbarkeit von Seiten der Bevölkerung.

Mit allen schriftlichen Genehmigungen versehen können wir bereits am Nachmittag nach unserer Ankunft im Dorf Khayradin mit der Behandlung der Patienten beginnen. Wie die meisten Dörfer nahe dem Epicenter, die oft zu 100 Prozent zerstört wurden, liegt auch dieser Ort an einem Hang in dieser hügeligen, steppenartigen, meist menschenleer erscheinenden Gegend. Wir freuen uns zu hören, dass hier zumindest keine Toten zu beklagen waren.

Wie die Zukunft für die Menschen hier aussieht, weiß jedoch keiner. Bald wird der Winter kommen, gegen den die einfachen, vom roten Halbmond verteilten, Zelte nichts auszurichten haben. Obwohl tagsüber brütend heiß wird es nachts bereits empfindlich kalt, was auch wir in unseren Zelten zu spüren bekommen.

Wir machen uns auf ins nächste Dorf. Hier erfahren wir, dass neben der elementar wichtigen medizinischen Versorgung manchmal auch nur unsere bloße Anwesenheit ein motivierender, tröstender Faktor ist:

Während unser medizinisches Team behandelt, führt mich ein Bewohner von Shikimlu durch das, was einmal sein Dorf war. Kein Stein ist hier auf dem anderen geblieben, das Dorf ist komplett zerstört. Etliche Bewohner verloren unter diesen Trümmern ihr Leben.

Ich sehe Menschen, die Linsen aus dem Dreck aufklauben. Mehlfeiner Staub hinterlässt bei jedem Schritt kleine Staubwolken. Staub, der uns den Atem nimmt und der beim nächsten Regen diesen Ort in ein Schlammbad verwandeln wird. Wir können uns nicht vorstellen, wie hier dann Leben möglich sein soll.

Am Nachmittag dann nächste Dorf: Cherag Lu. Ebenfalls komplett zerstört. Neun Menschen verloren hier ihr Leben, fünf davon waren Kinder. Sie hatten keine Chance, einer hinabstürzenden Schuttlawine zu entkommen. Wir versuchen als Team, in dieser noch immer sehr traurigen, sehr gedrückten Stimmung nachhaltige Zeichen der Hoffnung zu setzen, durch noch immer dringend notwendige Behandlungen und gelebten Trost.

Während ich diese Zeilen in den Laptop tippe, werden Schafe vorbei getrieben und zwei Buben rennen mit einem Ball herum, rufen, haben für einen Moment wohl die schlimmen Momente der vergangenen Tage vergessen.

Welch wunderschönes Zeichen von Leben in dieser schlimmen Situation! Bitte helfen auch Sie mit, dass hier bald wieder mehr Kinderlachen erschallt. Danke für jede Form der Unterstützung! Gemeinsam können wir viel erreichen..

humedica e. V.
Stichwort “Erdbebenhilfe Iran
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

SWIFT-Code: BYLA DE M1 KFB
IBAN: DE35734500000000004747

Auch mit einer kleinen sms für Menschen in Not Großes erreichen: Stichwort DOC an die 8 11 90 senden und von den abgebuchten 5 Euro gehen 4,83 Euro in die humedica-Projektarbeit. Vielen Dank!

Unser Dank gilt an dieser Stelle auch dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland für die finanzielle Unterstützung. Außerdem allen anderen Menschen und Einrichtungen, die humedica bei diesem Einsatz gezielt fördern.