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Ob beispielsweise bei Wirbelstürmen auf den Philippinen, Erdbeben in der Türkei oder Überschwemmungen in Namibia: wenn sich humedica-Teams auf den Weg der Hilfe in ein Notstandsgebiet begeben, ist Florian Klinner einer von mehreren Sachbearbeitern in der Projektabteilung, die diese Maßnahmen von der Kaufbeurer Zentrale aus koordinieren. Von Überlegungen des Einsatzortes über den Einsatz weiterer Helfer bis hin zu der Beschaffung von Hilfsgütern, müssen alle Möglichkeiten abgewogen werden, um die Spendengelder bestmöglich einzusetzen.

Um sich über die Flüchtlingshilfe in Uganda ein Bild zu machen, reiste Florian Klinner vor wenigen Tagen zunächst in die Hauptstadt des ostafrikanischen Landes. Auch, um gemeinsam mit der Projektkoordinatorin im Land, Heidi Niklin, über die aufgetretenen Ebola-Fälle zu sprechen, offizielle Behördengänge zu tätigen und erste Angebote für den Kauf von Hilfsgütern einzuholen, während das medizinische Team weiterhin unermüdlich kranke Flüchtlinge behandelt.

„Derzeit leistet das humedica-Team im Südwesten Ugandas in einem Auffanglager für 9.000 Flüchtlinge medizinische Versorgung. Die Grenze zu den Nachbarländern Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo ist nur wenige Fahrminuten von unserem Standort Kisoro entfernt. Dort bin ich bei meinem Projektbesuch in Uganda allerdings noch nicht angekommen.

Im Moment befinden Heidi Nicklin und ich uns nach einem Besuch der Deutschen Botschaft und einigen Großhändlern für Medikamente und für sogenannte „Non-Food-Items“ (Decken, Wasserkanister, Moskitonetze und ähnliches) in Mbarara, einem Ort auf halber Strecke zwischen Kampala und Kisoro. Am 6. August findet hier ein Treffen zum Thema Flüchtlingshilfe statt. Und mit höchster Wahrscheinlichkeit auch zum Thema Ebola.

Unter anderem die unvorhersehbare Inkubationszeit von zwei bis 21 Tagen macht die zu mindestens 50 Prozent tödlich verlaufende Krankheit so unberechenbar. Bisher sind seit Ende Juni dieses Jahres knapp 20 Personen an dem Virus gestorben. Doch mit wem waren diese Personen vorher in Kontakt?

Durchfall, Fieber und Erbrechen sind hier keine Seltenheit und so verbreitet sich sowohl unter den Einwohnern als auch den Flüchtlingen aus dem Kongo Unbehagen, wenn etwas dergleichen bei einem Familienmitglied oder Freund auftritt. Einige der Flüchtlinge, so wird aus Kisoro berichtet, hätten sich inzwischen bereits wieder auf den Weg zurück in ihr Heimatland Kongo gemacht.

Bei der nach einer Infektion vorherrschenden Sterbewahrscheinlichkeit von 50 bis 90 Prozent, erscheinen ihnen ihre Chancen auf ein Überleben im bürgerkriegsgebeutelten Kongo wohl besser, oder zumindest genauso hoch. Die sprichwörtliche Wahl zwischen „Pest und Cholera“, die zwei äußerst schlechte Alternativen gegenüberstellt, kann hier dementsprechend durch Bürgerkrieg und das Risiko einer Ebola-Erkrankung ersetzt werden. Für mich ist das unvorstellbar.

Zwar scheint bisher um uns herum alles ruhig und der Ausbruch wird mit wachsamer Gelassenheit gesehen, doch begleitet uns dennoch ein beunruhigendes Gefühl. Auf dem Weg nach Mbarara hören wir im Radio einen Beitrag zur Aufklärung und Prophylaxe einer Ebola-Erkrankung. Kurz danach fängt die 13-jährige Tochter unseres einheimischen Begleiters an zu erbrechen. „Reisekrankheit“, meint dieser lächelnd.

Bereits vor diesem Vorfall hatten wir für das humedica-Team sicherheitshalber eine Art Notfallplan entwickelt, planten Verhaltensregeln und wiesen unsere Einsatzkräfte speziell darauf hin. Getreu dem Motto, zwar das Beste zu hoffen, aber dennoch auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.

Uganda ist eines der ärmsten Länder des Globus. Bitte unterstützen Sie humedica und helfen sowohl der Bevölkerung Ugandas als auch den kongolesischen Flüchtlingen in diesen schwierigen Zeiten. Vielen Dank.“

humedica e. V.
Stichwort „Flüchtlingshilfe Uganda
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren