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Bereits im ersten Teil des Reiseberichts aus Äthiopien wird klar, wie wichtig der Hilfseinsatz des humedica-Ärzteteams auch in diesem Jahr war.

Nicht immer ist Gutes auch wirklich gut. In Äthiopien setzten nach Ende der Regenzeit und dem damit verbundenen Beginn der Ernte plötzlich wieder Regenschauer ein. Vier Wochen eher wäre es ein Segen gewesen. Doch nun wird die bereitstehende Ernte erneut nass und droht zu verfaulen, denn hier gibt es keine Hallen zum Trocknen der Körner.

Das Ärzteteam erreichte Bole Airport am frühen Morgen und passierte den Zoll ohne Probleme. Gemeinsam fuhren wir in die Unterkunft. Am späten Nachmittag besuchten wir noch die Bete Israel-Clinic, um uns über die Behandlungsbedingungen zu informieren und den Ablauf zu klären.

Die Bete Israel-Community in Addis Abeba besteht aus Menschen, die ihre Heimat im Norden Äthiopiens verließen. Doch die Hoffnung, bald nach Israel auswandern zu können, ging Stück für Stück verloren. Und so finden sie sich auch hier in Addis Abeba am untersten Ende der Gesellschaft wieder. Dennoch entstanden einige Selbsthilfe-Aktivitäten, wie eine kleine Klinik.

In dieser behandelten wir an den folgenden zwei Tagen Patienten der Bete Israel-Community. Die Klinik ist einfach, aber mit allem Notwendigen ausgestattet und wird von Krankenschwestern unterhalten. Da es keine Ärzte gibt, war das humedica-Ärzteteam herzlich willkommen. Hier wurden vorwiegend Frauen und Männer, aber auch Frauen mit Kleinkindern behandelt.

Sidamo

Wie auch bei den letzten Einsätzen stand uns auch diesmal das Gästehaus der Bibelschule der Harvest Church of God in Finicha zur Übernachtung zur Verfügung. Gelegen ca. 12 Km von Awasa ist es eine gute Basis für Einsätze an entfernt liegenden Orten in den Bergen. Leider hatte es im Vorfeld geregnet, so dass wir nicht sicher waren, ob wir die Orte erreichen würden.

Um unsere Autos zu schonen, mieteten wir ein anderes Auto, im nach hinein eine richtige Entscheidung, denn der Weg zu unserem ersten Bergdorf Dobe Dena war von sehr schlechter Beschaffenheit und war besonders an einer Stelle aufgeweicht und nur unter Schwierigkeiten zu passieren. Im Ort selbst fand sich die Schule als der am besten geeignete Ort für die Behandlung und spätere Übernachtung.

Den saubersten Raum wählten wir als unsere Unterkunft und den größten Raum richteten wir als Behandlungsraum her. Nach kurzer Ansprache und Vorstellung durch Pastor Samuel begannen wir mit der Behandlung. Nach kurzer Zeit war der Eingang so umlagert, dass die Tür geschlossen werden musste. Auch die Registrierung war zusammengebrochen. Stück für Stück gelang es den lokalen Helfern und uns schließlich, die Patienten auf Abstand zum Behandlungsraum zu halten und die Registrierung neu zu organisieren.

Am nächsten Tag gab es dann noch mehr Menschen, Patienten und auch Schaulustige. Es hatte sich herumgesprochen, und die Menschen kamen von weit her. Diesmal zogen wir ein Seil als Grenze um den Eingang des Behandlungsraumes und die Patienten wurden nach Frauen, Männern und Kindern in den Behandlungsraum gerufen. In einem anderen Raum wurden Frauen zusammengerufen und zwei Frauen, welche das Seminar der letzten beiden Einsätze besucht hatten, gaben ihr Wissen an sie weiter. Als sich dann im zeitigen Nachmittag wieder der Regen ankündigte, packten wir unsere Sachen und verließen den Ort.

In den kommenden Tagen veröffentlichen wir den zweiten Teil des Reiseberichts. Bitte besuchen Sie uns wieder!