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Sein großes Engagement für Menschen in Not führt Wolfgang Groß in viele Länder unserer Erde. Innerhalb der Rubrik "Perspektiven" wird er von heute an, in loser Folge, aus seiner Sicht über Probleme, Erfolge und andere Aspekte der täglichen Arbeit berichten.

Liebe Freunde und Förderer von humedica,

wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet: Ihre Unterstützung macht unsere Arbeit überhaupt erst möglich. Sehr gerne möchte ich Ihnen möglichst intensive und weit reichende Einblicke in diese Arbeit gewähren. Ich möchte Sie hineinnehmen in unseren Alltag, unsere Freude und unsere Sorgen mit Ihnen teilen.

Die von heute an in loser Folge erscheinenden "Perspektiven" sollen ein erster Schritt auf diesem Weg sein. In diesen bunten Artikeln, Journalisten würden sie wohl Editorial nennen, berichte ich Ihnen von unseren Herausforderungen, unseren Aufgaben und Erlebnissen. Gerne möchte ich auch mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen: Scheuen Sie bitte nicht davor zurück, Fragen zu stellen und uns Ihre persönliche Sicht der Dinge mitzuteilen.

Rund um die Hauptzentrale

Das neue Jahr hat bereits turbulent begonnen: Wie immer im Januar stand unsere Buchhaltung im "Monat der Zuwendungsbestätigungen" vor großen Herausforderungen. Neben den vielen Buchungen galt es, die Auflagen der Finanzbehörden zu berücksichtigen und auch die korrekte Ausgabe der Dokumente zu organisieren. Für unsere Buchhalter Michael Bentz und Karl Engelhard sowie für meinen Geschäftsführungskollegen Bernd Herger waren die vergangenen Wochen entsprechend gleichbedeutend mit vielen Überstunden. Mittlerweile wurden alle Spendenquittungen für das Jahr 2007 gemeinsam mit unserem Infobrief versendet - bestimmt hat der Eine oder die Andere von Ihnen auch schon Post von humedica bekommen.

Im erwähnten Infobrief ging es inhaltlich um Einzelfallhilfen aus dem vergangenen Jahr. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen einerseits für Ihre Unterstützung in diesem Bereich unserer Arbeit zu danken! Besim aus dem Kosovo und Abdi aus Somalia stehen dabei stellvertretend für diese Lebens verändernde Hilfe. Andererseits möchte ich Sie herzlich bitten, uns mit gezielten Spenden auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, einzelnen Menschen in ihrer individuellen Not zu helfen.

Auch die Arbeit in Deutschland ist permanent in Bewegung. Besprechungen zu unterschiedlichen Themen gehören zu unserem Alltag. Wie etwa die Gespräche mit dem Bauingenieur und dem Architekten über unsere neue Lagerhalle. Wir planen bereits seit einigen Monaten aus logistischen Gründen den Bau einer Halle gegenüber unserer Zentrale, da die zur Verfügung stehenden Palettenstellplätze nicht mehr ausreichen und wir seit längerer Zeit Hilfsgüter bei einem Speditionsunternehmen zwischenlagern müssen. Ich werde Sie an dieser und anderer Stelle über den weiteren Fortgang der Arbeiten informieren.

Im Logistikbereich gab es aber auch ein weniger erfreuliches Vorkommnis, das ich Ihnen nicht verschweigen möchte. Wir hatten im Spätherbst einen gebrauchten 7,5-Tonnen-LKW mit Anhänger erworben, um bei der Abholung von Sachspenden und der Durchführung von Hilfstransporten Kosten zu sparen. Zwei erfahrene, ehrenamtliche Fahrer starteten Anfang Dezember, bepackt mit mehreren tausend Weihnachtspäckchen aus unserer Aktion "Geschenk-mit Herz", nach Rumänien, um zahlreichen Kindern in Dorohoi an der Grenze zu Moldawien eine Weihnachtsfreude zu machen. Kurz vor dem Ziel kam der Fahrer von der Straße ab und landete im Graben. Das stark beschädigte Fahrzeug konnte in einer nahegelegenen Fachwerkstatt wieder soweit Instand gesetzt werden, daß es die Fahrt fortsetzen und die Weihnachtsgeschenke noch pünktlich an die Kinder übergeben werden konnten. Wir haben nach der Rückkehr einen Kostenvoranschlag machen lassen und mußten leider feststellen, daß eine Reparatur des LKWs zu teuer wäre. Wir suchen nun nach einem anderen Fahrzeug (Kasten oder Plane mit Hebebühne und Anhängerkupplung). Melden Sie sich bitte bei mir, falls Sie uns in dieser Sache behilflich sein können (08341-9661480 oder w.gross@humedica.org).

Am 10. Januar hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit Heidi Nicklin. Frau Nicklin soll als Lehrerin an unserer Internationalen Schule Manipay (Sri Lanka) unterrichten. Außerdem könnte sie uns beim weiteren Ausbau des humedica-Patenschaftsprogramme unterstützend zur Seite stehen. Aufgrund der schwierigen Umstände in Sri Lanka (Aufkündigung des Waffenstillstands, Anschläge etc.) ist nun aber unklar, wann Heidi Nicklin ihre Arbeit beginnen kann.

Anfang Januar hatte ich zudem einen interessanten Gast aus der Wirtschaft. Dr. Dirk Rompf von der renommierten Beraterfirma Oliver Wyman bot mir eine Unterstützung durch das weltweit operierende Unternehmen an. Wie viele andere bietet auch die Beratung Oliver Wyman im Rahmen so genannter Pro Bono-Aktivitäten Arbeitspotenziale seiner Mitarbeiter für gemeinnützige Organisationen an. Noch befinden wir uns in einer Planungsphase und versuchen gemeinsam herauszufinden, in welchem Bereich uns Oliver Wyman helfen kann.

Die strategische Weiterentwicklung von humedica stand im Mittelpunkt eines zweitägigen Workshops unserer Abteilungsleiter. Gemeinsam mit Detlef Hiller arbeiten wir seit dem Herbst 2007 an mittel- und langfristigen Zielen für humedica. Wir blicken auf eine sehr effiziente gemeinsame Zeit zurück, für die wir uns bewusst in eine Tagungsstätte außerhalb Kaufbeurens zurückgezogen hatten. Noch in diesem Frühjahr werden wir weiter an unserer Ausrichtung für die kommenden Jahre arbeiten. Selbstverständlich werde ich Sie darüber weiter informieren.

Meine Zeit im Sudan

Vielleicht haben Sie meinen Erfahrungsbericht innerhalb unserer Internetseite schon gelesen. Darin habe ich mich sehr stark auf meine Erlebnisse in den Projekten konzentriert. An dieser Stelle möchte ich Ihnen darüber hinaus von einigen sehr spannenden Begegnungen erzählen: Bereits zu Beginn meiner Reise hatte ich die Gelegenheit, den deutschen Botschafter im Sudan, Dr. Stephan Keller, zu treffen. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch, in dem mir Dr. Keller weiterhin seine volle Unterstützung für unsere Arbeit in der Krisenregion Darfur zusicherte. Ich wurde außerdem zu einem Empfang in die Residenz des Botschafters eingeladen, an dem auch die beiden Bundestagsabgeordneten Hartwig Fischer (CDU) und Dr. Christian Ruck (CSU) teilnahmen. Diese Kontakte zu Vertretern der deutschen Regierung sind ebenso wichtig wie die Gespräche mit lokalen Politikern. So wurde mir die Ehre zuteil, während meiner Sudanreise den neuen HAC-Commissioner von Nyala, Herrn Surure, den stellvertretenden Gouverneur von Jebel Mara, Herrn Abdelrauf sowie den ehemaligen Vizepräsident des sudanesischen Parlaments, Herrn Angelo Beda, zu treffen. Diese Gespräche verliefen allesamt sehr positiv und bestärkten mich in der Überzeugung, dass humedica in dieser von Krieg und Leid gebeutelten Region wichtige Hilfe leistet.

Liebe Leser, an dieser Stelle möchte ich die heutigen "Perspektiven" beenden. ">Bitte senden Sie mir Ihre Fragen oder gerne auch Anregungen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und jede Form Ihrer Unterstützung. Ich wünsche Ihnen einen guten, gesegneten Februar.

Mit herzlichen Grüßen aus Kaufbeuren

Ihr
Wolfgang Groß